Verkehrsminister, Oberbürgermeister, Landräte und andere Offizielle warfen symbolisch den alten Zonenplan um. Foto: Lg/Piechowski - Lg/Piechowski

Auf der Feier zur VVS-Tarifreform gibt Regionalpräsident Bopp Entwarnung: Die Finanzierung der neuen ETCS-Signaltechnik in Stuttgart scheint gesichert.

StuttgartDie wichtigste Nachricht brachte Regionalpräsident Thomas Bopp mit, als am Mittwoch die Vereinbarung zur VVS-Tarifreform an der Haltestelle Mineralbäder unterzeichnet wurde. Die Finanzierung der Leit- und Signaltechnik ETCS für den gesamten Bahnknoten Stuttgart durch den Bund sei abgesichert, sagte Bopp. Es gebe eine Zusage der Berliner Regierungsfraktionen CDU und SPD, dass es dafür nicht nur einen Teil der ersten Digitalisierungstranche von 570 Millionen Euro gebe, sondern die Förderung auch in den Folgejahren fortgesetzt werde. Zudem kann der Zuschuss auch für die Ausstattung von S-Bahnen verwendet werden.

Vor einer Woche hatte das Landesverkehrsministerium Alarm geschlagen, weil das Bundesfinanzministerium die Förderung infrage gestellt hatte. Mit ETCS können laut einer Studie Verspätungen in der Stammstrecke der S-Bahn abgebaut und eine S-Bahnlinie, die an der Schwabstraße endet, bis nach Vaihingen verlängert werden.

Das Hauptthema war aber die Tarifzonenreform, die vom Montag an gilt und von allen Rednern als historisch gerühmt wurde. Aus 52 Tarifzonen im VVS-Gebiet werden fünf Ringzonen, in der Stadt Stuttgart wird es statt zwei nur noch eine Zone geben, in den Kreisen vier. Die Haltestelle Mineralbäder war als Ort der Feier mit Bedacht gewählt: Hier verläuft noch die Stuttgarter Zonengrenze. Und sei das nicht genug an Symbolischem, warfen Verkehrsminister Winfried Hermann, OB Fritz Kuhn, Landräte und weitere Offizielle eine Mauer um, die die Aufschrift hatte: 40 Problemzonen weniger. Mit diesem Satz wirbt der VVS für die Reform.

Anschließend wurde die Finanzierungsvereinbarung unterzeichnet, in der sich Land, Kreise und die Stadt Stuttgart verpflichten, zunächst sechs Jahre lang Mindereinnahmen von jährlich 42,1 Millionen Euro auszugleichen. Durch den Wegfall der Zonen sinken teilweise Fahrpreise, was sich in der Kasse der Verkehrsunternehmen bemerkbar macht. Davon übernimmt das Land 42 Millionen, den Rest tragen die Kreise und die Stadt Stuttgart im Verhältnis von 55 zu 45 Prozent, pro Jahr sind das rund 18 Millionen für die Kreise und 17 Millionen Euro für die Stadt. Zum Abschluss wurde an der Haltestelle das Zonenschild ausgewechselt – so wie an 8000 anderen bis Montag.