Verdi-Chef Frank Werneke (hier nach seiner Wahl im September 2019): In seiner ersten großen Tarifrunde im neuen Amt will er Stärke zeigen. Foto: dpa/Sebastian Willnow

Die kommunalen Arbeitgeber lehnen eine Überbrückung der Corona-Krise ab und wollen bald über die Einkommen im öffentlichen Dienst verhandeln. Sie treiben Verdi in die Konfrontation, wie sich nun zeigt – das ist fahrlässig, meint Matthias Schiermeyer.

Stuttgart - Der Tarifrunde im öffentlichen Dienst geht diesmal ein brisantes Pokerspiel voraus. Die Gewerkschaften hätten sie gern auf Anfang 2021 verschoben und sich in einem Überbrückungsvertrag für dieses Jahr mit Einmalzahlungen begnügt. Doch die kommunalen Arbeitgeber wähnen sich in einer günstigen Position. Wegen der Pandemie halten sie einen sehr niedrigen Lohnabschluss für durchsetzbar. Und sie trauen Verdi sowie dem Beamtenbund gerade keine große Mobilisierung zu. Nun wird verhandelt – und womöglich gestreikt. Diese Taktiererei ist angesichts der Krise fahrlässig.