Der ADAC sieht Spielraum für weitere Preissenkungen. Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Die Inflation galoppiert, alles wird teurer – fast alles. An den Tankstellen war zuletzt eine Gegenbewegung zu beobachten. Warum ist das so?

Mit dem Ende des Tankrabatts schossen die Preise an den Zapfsäulen erwartungsgemäß in die Höhe, doch seit Mitte Oktober ist eine Gegenbewegung zu beobachten: In den vergangenen vier Wochen sanken die Preise für Super E 10 laut Zahlen des ADAC um rund zehn Cent pro Liter, Diesel verbilligte sich im bundesweiten Schnitt sogar um 18 Cent. Am Donnerstagmorgen war Diesel laut den täglich aktualisierten Zahlen des Online-Portals tanke-guenstig.de mit 2,057 Euro allerdings wieder deutlich teurer als am Vortag, Super E10 kostete im Bundesschnitt 1,941 Euro.

Saisonaler Effekt

Beim Rückgang des Diesel-Preises in den letzten Wochen könnte laut Portal die Umstellung auf Winterdiesel eine Rolle gespielt haben. In der kalten Jahreszeit werden dem Kraftstoff Zusätze beigemischt, die Diesel auch bei frostigen Temperaturen flüssig halten. Ab dem 15. November jedes Jahres gibt es an deutschen Tankstellen nur noch Winterdiesel, bis dahin versuchen die Betreiber noch ihre Restbestände an normalem Diesel zu verkaufen – zu dann oft niedrigeren Preisen.

Doch es gibt noch weitere Gründe für den Abwärtstrend: Ende Oktober kam es nach wochenlangen Streiks in französischen Raffinerien zu einer Einigung. Obendrein sinkt schon seit Monaten der Rohölpreis: Während die Nordseesorte Brent im Juni mehr als 120 Dollar pro Barrel (159 Liter) kostete, sind es derzeit weniger als 95 Dollar. Der ADAC sieht deswegen noch immer „erheblichen Spielraum für Preissenkungen“ an den Tankstellen.