Die Arbeiten für die neue Kita in der Austraße sind in vollem Gang. Foto: Rehberger - Rehberger

Die Arbeiten für die neue Kindertagesstätte in der Austraße 165 ist in vollem Gang. Im Sommer kommenden Jahres soll der Neubau bereits fertig sein. Dann haben vier Gruppen darin Platz.

MünsterDas Interimsquartier auf der Festwiese an der Moselstraße ist längst bezogen, der Altbau aus den 1980er Jahre in der Austraße 165 Geschichte. Im Sommer begannen die Arbeiten am Neubau, für den 13 Monate Bauzeit veranschlagt sind. Läuft alles nach Plan, soll bereits im Sommer kommenden Jahres die neue Kita bezugsfertig sein. „Bislang läuft auch alles Plan“, sagt der zuständige Mitarbeiter des Hochbauamtes. Im Juli soll das Gebäude fertig sein. Zum neuen Kindergartenjahr könnten dann die Kita-Kinder ihr neues Zuhause in Beschlag nehmen. „Das wäre optimal.“ Auch der Kostenrahmen in Höhe von 4,1 Millionen Euro kann nach dem jetzigen Stand eingehalten werden.

In der Übergangszeit werden die 30 Kinder im Interimsquartier auf der Festwiese an der Moselstraße 37 betreut. Dieses bietet Platz für insgesamt vier Gruppen. Denn nach den Kindern der Kita Austraße wird das Interimsquartier noch die Kinder aus den Einrichtungen in der Moselstraße 20 (zwei Gruppen) und der Freibergstraße 34 (drei Gruppen) beherbergen. Denn auch diese Kitas müssen saniert werden. Dafür ist ein ausgeklügelter Terminplan nötig.

700 Meter Fußweg liegen zwischen der Kita in der Austraße 165 und dem Übergangsquartier auf der Festwiese beim Kultur- und Sportzentrum an der Moselstraße. Sie sei daher fußläufig erreichbar, befand die Verwaltung. Noch bis zum Sommer müssen Kinder und Personal ins Interimsquartier laufen. Dann steht der Neubau bereit. Dieser war notwendig geworden, weil der bisherige eingeschossige Bestandsbau aus den 1980er Jahren aus einer wärmegedämmten Konstruktion mit Holzverschalung bestand, die weder energetisch noch räumlich aktuellen Anforderungen entsprach. Eine Erweiterung um zwei Gruppen – der Bedarf ist gegeben – war zudem nicht möglich. Also fiel der Beschluss für Abriss und Neubau.

Das war zunächst jedoch nicht so ganz einfach. Denn der Bebauungsplan für das „Gebiet Austraße und Elbestraße“ setzte für das Baugrundstück „öffentlicher Platz“ fest und ließ den Bau einer Kita nicht zu. Das Kita-Bestandsgebäude wurde nur per Gestattungsvertrag zwischen dem damaligen Grundstückseigner und der Landeshauptstadt errichtet und die Baugenehmigung nur unter Befreiung von dieser Festsetzung – stets widerruflich – erteilt. Ein geplanter Grundstückserwerb vom aktuellen Eigentümer EnBW durch die Stadt ist noch nicht abgeschlossen. Deshalb wurden die Errichtung und der Betrieb des Neubaus nach wie vor per Gestattungsvertrag geregelt.

Im Dezember 2014 wurde ein Aufstellungsbeschluss für einen neuen Bebauungsplan gefasst, der die Genehmigungsgrundlage für eine Kita am Standort Austraße 165 dauerhaft sicherstellen sollte. Im Oktober 2017 erfolgte der Beschluss dazu. Damit kann eine schier unendliche Geschichte doch noch seinem Ende entgegengehen. Denn bereits 2011 hatten sich Eltern der Kita an den Bezirksbeirat Münster gewandt und auf die Mängel an der Einrichtung hingewiesen. Diese wurden dann auch bei einer Begehung mit Vertretern der Stadt in Augenschein genommen und bestätigt.

Im Neubau ist dann Platz für 50 Kinder in vier Gruppen, davon zwei Gruppen für Kinder bis drei Jahren mit insgesamt 20 Plätzen und zwei Gruppen für Kinder bis sechs Jahren mit insgesamt 30 Plätzen. Bisher hatte die Kita 36 Plätze, zwei Gruppen für Kinder bis sechs Jahre. Insgesamt werden damit 14 neue Kita-Plätze geschaffen. Der dichte Baumbestand in der Außenanlage kann nahezu erhalten werden, ebenso der dort vorhandene Spielbereich in fast gleicher Größe. Er wird neu konzipiert und an die künftigen Anforderungen angepasst. Insgesamt sind auch gemäß der Fahrradstellplatzsatzung 20 Radstellplätze vorgesehen. Die neue Kita steht dann als quadratisches, zweigeschossiges Gebäude mit begrüntem Flachdach auf dem Standort des Vorgängergebäudes.