Am Sonntag, 8. September, bietet der Tag des offenen Denkmals die Chance, so manches sonst verschlossene Kleinod im Rems-Murr-Kreis zu erkunden und in die Vergangenheit abzutauchen. Wir zeigen, wohin sich Abstecher lohnen.
Der Tag des offenen Denkmals hat dieses Mal das Motto „Wahr-Zeichen“ – und davon gibt es auch im Rems-Murr-Kreis etliche. In unserer Auswahl listen wir einige besondere Veranstaltungen auf, die am kommenden Sonntag, 8. September, einen Besuch lohnen.
Siechenhauskapelle und Torturm Wer an Lepra, auch Aussatz genannt, erkrankte, wurde im Mittelalter aus der Stadtgesellschaft ausgeschlossen. Die Betroffenen lebten danach häufig in Siechenhäusern. Auch in Waiblingen gab es ein solches Gebäude, das aber längst abgerissen worden ist. Die dazugehörige Kapelle in der Beinsteiner Straße 41 blieb erhalten, ist eines der ältesten Gebäude der Stadt und am Sonntag von 10 bis 12 Uhr sowie von 13 bis 17 Uhr im Zuge von Kurzführungen zugänglich.
Auch der Beinsteiner Torturm ist ein historisch interessantes Gebäude, es wurde zeitweise als Gefängnis genutzt. Am Sonntag kann der Turm im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Sie starten um 11, 12 und um 13 Uhr und dauern rund 45 Minuten, Treffpunkt ist am Eingang des Turms. Für die Touren muss man sich anmelden unter 0 71 51/50 01 17 01 oder per E-Mail an kunstvermittlung@waiblingen.de.
Tour zum „blauen Gold“ von Buoch In Remshalden-Buoch bietet Sylvia Veronelli eine öffentliche Führung mit dem Titel „Wasser – das blaue Gold von Buoch“ an. Dabei beleuchtet sie am Beispiel des Ortes, wie Wasser die Entwicklung prägte, welche Herausforderungen es zur Bewahrung und Erhaltung des „blauen Goldes“ in der Vergangenheit zu bewältigen galt und welche noch warten. Die Führung beginnt um 10.30 Uhr am „Museum im Hirsch“ in der Eduard-Hiller-Straße, sie dauert eine Stunde und führt zu Quellen und Brunnen im Dorf. Das Museum ist bei freiem Eintritt von 10 bis 12 und von 14 bis 16 Uhr geöffnet.
Zeitzeugin der Geschichte in Weissach Die Sankt Agatha Kirche in Unterweissach hat Interessantes zu bieten, beispielsweise einen gotischen Chor, Epitaphien und Empore-Tafeln aus der Zeit um 1720. Letztere wurden später übermalt und gerieten in Vergessenheit – bis sie nach rund 300 Jahren wiederentdeckt und restauriert wurden. Bei einer kostenlosen Führung, die um 14.30 Uhr beginnt, berichtet Angelika Szöke Wissenswertes rund um die Kirche. Um 15.30 Uhr gibt es zudem eine Turmbegehung.
Gemeindeschäferei und Gerichtsstube Der Barockkünstler Schnaible schuf im 18. Jahrhundert eine bemalte Holzvertäfelung für die Gerichtsstube im Schorndorfer Rathaus. In der NS-Zeit wurden diese Bilder aus antisemitischen Gründen entfernt, da sie Szenen aus dem Alten Testament zeigen. Heute sind die geretteten Tafeln im Stadtmuseum von Schorndorf zu sehen. In einer Führung erfahren Besucherinnen und Besucher Spannendes über die wechselvolle Geschichte der Tafeln, über den einstigen Originalzustand im Rathaus und die einzelnen Bildmotive. Die einstündige Tour beginnt um 15 Uhr beim Kirchplatz 7-9.
In der Vorstadtstraße erhält und saniert die Baugenossenschaft Remstal-Leben die einstige Gemeindeschäferei und klärt an diesem Beispiel auf, wie nachhaltiger Denkmalschutz gelingen kann. Besucherinnen und Besucher können am Sonntag von 14 bis 18 Uhr auf eigene Faust über das Areal streifen oder an Führungen teilnehmen, die um 15 und 16 Uhr stattfinden und etwa eine Stunde dauern. Treffpunkt ist der Innenhof des Gebäudes in der Vorstadtstraße 60.
Schorndorfs Stadtmauer entdecken Alle, die aufmerksam durch die Stadt Schorndorf gehen, können an manchen Stellen noch Reste der Stadtmauer entdecken. Was es mit dieser und dem im Jahr 1235 erstmals erwähnten Shorendorf auf sich hat, erfährt man bei einer Tour, die um 14 Uhr am Rathauseingang, Marktplatz 1, beginnt. Die Führung ist kostenlos. Für die Stadtmauerführung muss man sich bis Samstag, 7. September, 11 Uhr bei der Stadtinfo Schorndorf anmelden (0 71 81/602 60 00, E-Mail stadtinfo@schorndorf.de oder online unter www.schorndorf.de/offeneführungen).
Weitere Angebote zum Denkmaltag: www.tag-des-offenen-denkmals.de