Charalambos Parharidis (rotes Trikot) spielt wohl erneut im Fellbacher Mittelfeld. Foto: Pressefoto Baumann//Alexander Keppler

Nach dem sehenswerten Pokalauftritt gegen die Stuttgarter Kickers erwarten die Fußballer des SV Fellbach an diesem Samstag die Mannschaft des TSV Essingen, die in der Verbandsliga bestens besetzt ist.

Siad Esber ist Abteilungsleiter beim TSV Essingen. Und der Lenker der Fußballer am westlichen Rand der Kreisstadt Aalen hat vor knapp drei Jahren mal all den anders klingenden Stimmen widersprechen wollen, als er sagte: „Wir sind ein ganz normaler kleiner Dorfverein.“ Die Stimmen sagen dem kleinen Dorfverein durchaus eine gewisse Größe nach: eine finanzielle Größe, außerhalb des Üblichen in der Verbandsliga. Dahinter stehen investitionsbereite Sponsoren. Vorneweg ist da Wolfgang Jassner zu nennen, der Gründer von Bruno Banani, weshalb der weltbekannte Firmenname auf den Trikots prangt. Das diskret behandelte Jahresbudget soll den Gerüchten zufolge mehr als eine halbe Million Euro betragen.

Das Essinger Jahresbudget soll mehr als eine halbe Million Euro betragen

Dennoch unternimmt der TSV Essingen, seit 2014 in der Verbandsliga, nun schon den wer weiß wievielten Anlauf in Richtung Oberliga. Nach zuletzt fünf Siegen schaut es derzeit, auf dem zweiten Tabellenplatz, immerhin nicht so schlecht aus für den stets ersten Titelanwärter um Ex-Profis wie Steffen Lang, Patrick Auracher oder Yusuf Coban. An diesem Samstag, 14 Uhr, tritt das topbesetzte Team allerdings beim Tabellenfünften SV Fellbach an, der in der laufenden Saison schon dem einen oder anderen topgesetzten Team eine Niederlage zugefügt hat.

Dreimal haben die Akteure um den Cheftrainer Mario Marinic in dieser Verbandsliga-Runde bereits den jeweiligen Tabellenersten bezwungen. Die Erfolge gegen den 1. FC Normannia Gmünd (1:0), gegen Calcio Leinfelden-Echterdingen (4:2) und gegen den TSV Ilshofen (3:2) waren so ziemlich das Gegenteil von Zufallsprodukten. „Wir brauchen uns in dieser Liga vor niemandem zu verstecken“, sagt Mario Marinic, dessen Mannschaft erst am Dienstag im Achtelfinale des württembergischen Pokalwettbewerbs auch dem Oberliga-Tabellenführer Stuttgarter Kickers (0:2) – vor 2550 Zuschauern im Max-Graser-Stadion – entschlossen und mit zahlreichen Offensivaktionen Paroli bot. „Tolle Kulisse, toller Auftritt“, sagt der 38-Jährige: „Unsere Jungs können aus diesem Spiel viel Selbstvertrauen mitnehmen.“

Philipp Gutsche ergänzt beim SV Fellbach die Reihe an Langzeitverletzten

Vielleicht kommt ja der nächste spielstarke Gegner wieder gerade recht für den Verbund des SV Fellbach, der das Essinger Ensemble schon in der vergangenen Saison zweimal bezwungen hatte. „Wir wollen auf Tuchfühlung bleiben“, sagt Mario Marinic. Eben zum Widersacher an diesem Samstag oder zum nun wieder Ligabesten aus Gmünd. Und ungeachtet der personellen Einschränkungen, die seit Sommer anhalten und nicht geringer werden. Die Reihe an Langzeitverletzten ergänzt nun Philipp Gutsche. Der Stammtorwart fällt nach seinem doppelten Bänderriss im rechten Fuß für den Rest des Jahres aus. Und der Angreifer Samuel Wehaus mit einer Gehirnerschütterung bis auf Weiteres ebenfalls.

Bleibt wie gehabt ein überschaubares Häuflein im Training und in der Liga. „Klasse, wie die Jungs mitziehen“, sagt Mario Marinic. Charalambos Parharidis soll wie gegen die Stuttgarter Kickers im defensiven Mittelfeld statt in der Abwehrkette Stabilität erzeugen, der Kapitän Leon Braun wieder ganz vorn überzeugen: gegen die Gäste des gar nicht so normalen kleinen Dorfvereins. SV Fellbach: Meister – Jäkel, Plaste, Müller, Koroll (Milenkovic), Parharidis, Binner, Hofmeister, Pollex, Scarcelli (Uslu), Braun.