Der junge Angreifer Niklas Hofmeister ohne Glück im Abschluss Foto: Heiko Potthoff

Den Verbandsliga-Fußballern des SV Fellbach unterläuft eine 0:2-Niederlage gegen die Gäste des TSV Berg, auch wenn das Ergebnis nicht direkt zum Geschehen auf dem Kunstrasenplatz passen will.

Es ist dann am Samstag schon auch vorgekommen, dass der eine Spieler mit der Nummer 17 und der andere Spieler mit der Nummer 17 auf hohem Niveau die Kräfte maßen. Charalambos Parharidis, der eine Spieler mit der Nummer 17, entschied diesen Zweikampf für sich. Das war keine große Überraschung, weil der Abwehrchef des SV Fellbach auch an diesem Nachmittag meist der Bessere war im hartnäckigen Vergleich mit der Konkurrenz und weil überhaupt die gesamte Mannschaft des Gastgebers meist etwas besser war als jene, die da aus Oberschwaben angereist war. Doch Jan Büg, dem anderen Spieler mit der Nummer 17, gelang, was den Fellbacher Fußballern zum Auftakt der Rückrunde durchweg verwehrt bleiben sollte: Der Angreifer erzielte nach seiner Einwechslung einen Treffer (56.) und dann gar noch einen (85.) zum 2:0-Erfolg für den TSV Berg. Jan Büg versah diese Verbandsliga-Begegnung kurz entschlossen mit einem Ergebnis, das, nun ja, nicht direkt zum Geschehen auf dem neuen Kunstrasenplatz an der Esslinger Straße passen wollte.

Oliver Ofentausek lobt nach dem Sieg der Gäste vor allem die Verlierer

Oliver Ofentausek, der Trainer der Gäste, verteilte hinterher Komplimente. Nicht wenige auch an seine Akteure, an deren Mentalität und Stabilität vor allem. Mehr noch allerdings gingen die Komplimente an die Adresse des Gegners. „Die jungen Burschen können kicken. Das ist echt stark, wie die bis zur letzten Minute Fußball spielen“, sagte Oliver Ofentausek: „Die Fellbacher sind auf einem super Weg.“ Er war jedenfalls ganz schön froh über den Ausgang dieses Ligatreffens in der höchsten Etage des Württembergischen Fußballverbandes (WFV), das vorneweg der spätere Verlierer dazu genutzt hatte, spielerische Qualitäten zu präsentieren: „Manchmal ist es Glück, aber das muss man sich schon auch erarbeiten.“

Das Fellbacher Team geht zu verschwenderisch mit seinen Torchancen um

Der Mannschaft aus Berg, unweit von Ravensburg gelegen, hätte an diesem Tag indes auch jedweder robuste Widerstand keinen Ertrag gebracht, wäre das Heimteam weniger verschwenderisch mit seinen Torchancen umgegangen. Zumindest sechs Topgelegenheiten weist die Statistik für den SVF auf, nicht wenige davon in gerader Linie auf die offensive Herangehensweise zurückzuführen. In der 65. Spielminute etwa schoss der Angreifer Fabijan Domic den Ball nach feiner Vorarbeit von Valentin Jäkel aus vielleicht fünf Metern in den Nachmittagshimmel. Der 21-Jährige, davor beim 4:0-Erfolg gegen den VfL Nagold zweimal erfolgreich, wird jetzt noch darüber grübeln, wie das wohl passieren konnte. Neun Minuten später, noch ein Beispiel, verfehlte der Kapitän Leon Braun in so gut wie bestmöglicher Situation das Ziel. Auch Niklas Hofmeister, 20 erst und einer der jungen Burschen beim SVF, die staunenenswert kicken können, war mehrmals dem Torjubel nahe. Und in der ersten Spielhälfte hatte der erneut unermüdliche Antreiber Niklas Pollex zweimal den linken Pfosten getroffen (16., 40). Einmal flog die Kugel dabei in einer Art und Weise an den Innenpfosten, dass es mit Blick auf den feinen Versuch fast ein bisschen ungehörig erschien, wie sie wieder heraussprang ins Feld – statt ins Netz.

„Es ist unverständlich, dass wir aus diesem Spiel mit null Toren herausgehen“, sagte der Fellbacher Cheftrainer Mario Marinic nach dem Abpfiff am späten Samstagnachmittag. Ihm gruselte dabei – ungeachtet all der Komplimente seines Trainerkollegen Oliver Ofentausek – schon vor der Nachbetrachtung: „Wenn ich das Spiel auf Video sehe, kriege ich eine Meise.“ SV Fellbach: Meister – Jäkel (79. Müller), Milenkovic, Parharidis, Koroll, Binner, Braun, Hofmeister, Pollex (89. Michaltsis), Uslu (63. Scarcelli), Domic.