Riccardo Scarcelli (vorne, dunkles Trikot), Torschütze des SV Fellbach Foto: Archiv

Die Verbandsliga-Akteure des SV Fellbach gewinnen mit 2:1 bei der TSG Tübingen und schauen nun dem Pokal-Achtelfinale am Dienstagnachmittag im Max-Graser-Stadion gegen die Stuttgarter Kickers entgegen.

Die Vorfreude ist schon seit Tagen groß. Und die Fußballer des SV Fellbach haben am Samstag das Ihre dafür getan, damit diese Vorfreude nicht kurz vor dem Pokalereignis noch beeinträchtigt wird. Die Verbandsliga-Mannschaft hat bei der TSG Tübingen zwar nicht mit 4:1 oder mit 5:1 gewonnen, obschon das angesichts all der Torchancen und Pfosten- oder Lattentreffer durchaus ein nicht unrealistisches Szenario gewesen wäre. Aber sie hat sich trotz des vorübergehenden Verlusts der Führung durchsetzen können. Mit 2:1 – und das hat ja auch den achten Saisonsieg bedeutet. Nach dem Erfolg im Ligaspiel folgt am Dienstag, Anpfiff ist um 14 Uhr, die Kür. Die Stuttgarter Kickers sind zum Achtelfinale des württembergischen Pokalwettbewerbs im Max-Graser-Stadion zu Gast. „Das wird ein Fußballfest“, sagt der Fellbacher Cheftrainer Mario Marinic.

Dem SV Fellbach gelingt bereits der achte Saisonsieg in der Verbandsliga

Am Freitagabend noch hatte sich Mario Marinic den jüngsten Oberliga-Auftritt der Stuttgarter Kickers angeschaut. Der Tabellenführer rauschte vor großer Kulisse (4994 Zuschauer) am Schluss noch mit 3:0 über den Verfolger SG Sonnenhof Großaspach hinweg. „Die Kickers, daran gibt es für mich keine Zweifel, werden in dieser Saison aufsteigen“, sagt der 38-Jährige. Keineswegs allerdings will er deshalb am Dienstag mit seinem Verbandsliga-Team um den Kapitän Leon Braun und Niklas Pollex, beide früher auch schon bei den Stuttgarter Kickers, vorauseilend Spalier stehen zur Gratulation. „Wenn wir einen herausragenden Tag erwischen und die Kickers einen schwachen, können wir vielleicht etwas reißen“, sagt der Cheftrainer, der selbst vor mehr als vier Jahren einmal im Trikot der TSG Backnang ein siegbringendes Pokaltor gegen die Stuttgarter Kickers erzielt hatte.

Die Gäste treffen in Tübingen dreimal noch die Torumrandung

In Tübingen hat die Reisegruppe des SV Fellbach einen sehr guten Tag erwischt. Sie hat es allerdings versäumt, den überlegenen Auftritt mit einem dazu passenden Ergebnis zu schmücken. „Wir hätten zur Pause deutlich führen müssen“, sagt Mario Marinic. Niklas Pollex wartete mit einem Latten-, Niklas Hofmeister mit einem Pfostentreffer auf. Niklas Pollex wie Charalambos Parharidis ließen weitere Gelegenheiten zur Vorentscheidung ungenutzt. So blieb es bis zur Halbzeit bei dem einen Tor des jungen Flügelläufers Riccardo Scarcelli, 20, der nach gelungener Aktion des anderen jungen Flügelläufers Niklas Hofmeister, 20, die Gäste voranbrachte (24.). Doch der Vorsprung war kaum komfortabel und nicht hinreichend, wie sich herausstellen sollte. Maximilian Steinmann glich bald zum 1:1 aus (59.). Und die Männer aus Fellbach waren mehr in Schwierigkeiten, als das an diesem Tag nötig gewesen wäre. Doch Niklas Pollex erzielte nach starker Vorarbeit von Leon Braun neun Minuten später das zweite Tor des SVF, dem die Akteure der TSG Tübingen – zumal nach der Hinausstellung von Tim Herrmann mit Gelb-Rot (69.) – nichts mehr hinzuzufügen vermochten. Im Gegenteil, der eingewechselte Fabijan Domic ließ auch noch die Torumrandung der Gastgeber scheppern.

Der SVF-Tormann Philipp Gutsche zieht sich eine Bänderverletzung zu

„Das war ein hochverdienter Sieg“, sagt Mario Marinic, der sich jetzt mit seinem Team uneingeschränkt auf das Pokalspiel gegen die Stuttgarter Kickers freuen kann: „Solche Erlebnisse sind es doch, für die du Fußball spielst.“ Einer allerdings – ein Wermutstropfen für die ansonsten gut gelaunten Heimkehrer aus Tübingen – wird am Dienstag im Max-Graser-Stadion aller Voraussicht nach nicht mit ins Geschehen eingreifen können: Der Fellbacher Tormann Philipp Gutsche zog sich eine Bänderverletzung zu und musste deshalb in der 82. Spielminute schmerzgeplagt dem Stellvertreter Philipp Meister seinen Platz überlassen. SV Fellbach: Gutsche (82. Meister) – Jäkel, Parharidis, Milenkovic, Uslu (62. Koroll), Binner, Fossi (62. Domic), Braun, Hofmeister, Scarcelli, Pollex (90. Müller).