Stuzubi-Messe in der Liederhalle in Stuttgart Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Die Studien- und Ausbildungsmesse Stuzubi in der Liederhalle ist ausgebucht gewesen: Schülerinnen und Schüler informierten sich über Berufe und schauten nach zukünftigen Arbeitgebern.

Stuttgart - Aufgrund Corona ist der Nachholbedarf in Sachen Berufsorientierung groß. Wie groß, das zeigte sich vor der Liederhalle. Geduldig warteten dort Jugendliche – mit und ohne Eltern – aus der gesamten Region in zwei langen Reihen auf Einlass zur Stuzubi, der Studien- und Ausbildungsmesse.

Ihren Geimpften-, Genesenen- oder Getesteten-Status zeigend, harrten sie ihrem Zeitfenster entgegen. Zwischen 10 und 16 Uhr gab es drei Time Slots für jeweils 700 Besucherinnen und Besucher, die sich zwei Stunden über die Angebote von 47 Ausstellern informieren konnten: Unis und Hochschulen, staatliche Einrichtung wie Polizei, Landesämter, Justiz oder Deutsche Flugsicherung, Unternehmen aus allen Bereichen von Technologie, Projektentwicklung und Kreativwirtschaft bis Handel, Banken und Versicherungen, aber auch Freiwilligendienste.

Zeitfenster vorab ausgebucht – aber immer wieder Plätze frei

Alle Zeitfenster waren vorab ausgebucht. Indes schafften es auch Spontanentschlossene auf die Messe: Die Veranstalter sahen per App, wie viele Besucher in der Halle waren, Gehende wurden aus dem System ausgebucht, so gab es immer wieder freie Plätze.

„Ich war schon mehrfach da, so war es noch nie“, sagte Jennifer Sommer, Karriereberaterin am Landgericht Stuttgart. „Sehr viele Schülerinnen und Schüler, die noch keinen Abschluss haben beziehungsweise bald machen, informieren sich frühzeitig.“ Corona habe eben vieles ausgebremst, nun sei die Bremse wie losgelassen.

Die einen sind sich bereits sicher, die anderen suchen noch

Ähnliches war am Stand der Stadt Stuttgart zu hören, die in über 40 Berufen ausbildet. „Alles wurde abgefragt, von Erzieherin bis Notfallsanitäter, sogar die Ausbildung zum Koch“, hieß es. Während manche noch nicht genau wussten, was sie wollten – „vielleicht etwas Technisches oder doch Pflegestudium?“ –, waren sich andere ganz sicher.„Hebamme! Ich will gerade muslimische Frauen unterstützen, ihnen die Scheu nehmen, wenn es um den weiblichen Körper geht“, so die 18-jährige Gizemnur, Schülerin eines Fachgymnasiums.

Ihre Freundin Hanna-Aziza betonte: „Ich wollte schon immer zur Polizei, ich bin sportlich, mag das Abwechslungsreiche.“ Und während sich der 15-jährige Jan mit seinem Vater auf den Pfad der Informatik begab, interessierte sich die 17-jährige Sophia für ein Psychologiestudium. Der Packen Unterlagen indes sei für Freunde. „Die haben mir aufgetragen, Infos zu Pädagogik, Architektur und Softwareentwicklung mitzubringen.“