Bonoboweibchen Bikita kuschelt mit ihrem Neugeborenen. Foto: Wilhelma/Wolfgang Mehnert

Bei den Bonobos in der Stuttgarter Wilhelma gibt es gleich zweifachen Nachwuchs. Doch die Freude ist getrübt: Bei einer dritten Geburt der Menschenaffen gab es Komplikationen.

Die Bonobo-Anlage in der Wilhelma wird voller: Bei den Menschenaffen sind kürzlich zwei Jungtiere auf die Welt gekommen, ein drittes wird jederzeit erwartet. Bei einer weiteren Geburt gab es allerdings Komplikationen. Das teilte die Wilhelma am Freitag mit.

Die Geburten bei Banbo und Bikita seien nach Plan gelaufen, die Bonobos brachten den Nachwuchs selbstständig auf die Welt. Ob es sich um Männchen oder Weibchen handelt, ist noch unklar, heißt es in der Mitteilung des Zoos. Denn die Äffchen würden sich so an ihre Mütter klammern, dass noch kein aufschlussreicher Blick gelungen sei. Bis es Namen für die Kleinen gibt, kann es also noch dauern. „Inzwischen haben die Kleinen ihre Augen auf und nehmen das Umfeld immer besser wahr“, wird Bea Jarczewski, die Leiterin des Menschenaffen-Reviers, zitiert. „Aber vorerst stehen fast nur Schlafen und Trinken auf dem Programm.“

Bonoboweibchen und Ungeborenes überleben nicht

Die Freude über den zweifachen Nachwuchs ist allerdings getrübt. Bei einer weiteren Geburt gab es Komplikationen, der Tierarzt konnte nicht mehr helfen. Die 13 Jahre alte Fimi und das Ungeborene überlebten nicht. „Bei aller Begeisterung betrübt uns der Verlust der beiden anderen Tiere. Wie in der Natur besteht auch im Zoo immer die Gefahr, dass eine Geburt missglücken kann. Aber es ist ein Jammer um jeden einzelnen der seltenen Menschenaffen“, so Thomas Kölpin, Direktor des Zoologisch-Botanischen Gartens. Die Obduktion hatte nach Angaben der Wilhelma ergeben, dass sich im Mutterleib die Nabelschnur so um den Fötus gewickelt hatte, dass das Bonoboweibchen den Nachwuchs nicht gebären konnte.

Die Wilhelma betreut in ihrer Anlage eine der größten Bonobo-Gruppen weltweit. 23 der rund 220 Bonobos im weltweiten Zoonetzwerk für die Erhaltungszucht befinden sich in Stuttgart. Auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) tragen die Menschenaffen den Status „stark gefährdet“.