Beliebt: Äffle und Pferdle Foto: Lichtgut/Iannone

Beim Familiensonntag auf dem Weindorf haben sich Groß und Klein mit Clowns, Artistik und Brettspielen vergnügt.

Der Sonntag gehört der Familie. Auch auf dem Weindorf. Mit allem, was einen ordentlichen Sonntag auszeichnet. Das beginnt mit dem Gottesdienst auf den Stufen des Rathauses, bei dem die zelebrierenden Stadtdekane Sören Schwesig und Christian Hermes niemanden Sünden strafen, wenn die Gläubigen dabei ihr schon ihr erstes Vesper und Viertele zu sich nehmen. Brot und Wein sind ja Teil einer Messe. Dann besucht man einander zum Mittagessen. Das Ehepaar Brunner, ehemalige Ratskeller-Pächter und Weindorfwirte, kam extra aus Kärnten zurück, um Tochter Brigit Grupp in ihrer Stadtlaube zu besuchen. Und am Nachmittag dreht sich alles um die Kinder, weil sie beim einem Familiensonntag die wichtigste Rolle spielen, und Anna Löffler vom Pro-Stuttgart-Team und Mutter von drei Buben für sie ein tolles Programm organisiert hat.

„Klack, klack, klack“, schallt es laut und regelmäßig in der Spielzone kurz vor dem Schillerplatz, wo Brettspiele aufgebaut sind. Ursula und Friedrich Hornung erproben gerade ihr Geschicklichkeit am Hattrick, bei dem der gewinnt, der die meisten Jetons ins gegnerische Feld schießt. „Wir sind zwar aus dem Kindesalter schon ein bisschen herausgewachsen, aber wir spielen gern“, sagen beide und amüsieren sich prächtig. Finn, zweieinhalb Jahre, versucht sich mit Vater Arne und Mutter Steffi am Spiel Jakkolo, Rafael, gerade acht Monate alt, guckt mit großen Augen zu. Julia und Leon beweisen Ausdauer am Irrgarten-Brett, auf dem eine Kugel nur mit größter Mühe unfallfrei ins Ziel balanciert werden kann, und am Shuffle Puck müssen die Pucks in vier Tore geschossen werden. Da beweist sich der Spruch von Friedrich Schiller: „Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“ Hartmut Lies, der die Brettspiele teilweise selber gebaut hat, weiß das sehr gut: „Die Erwachsenen haben eben so viel Spaß dran wie die Kinder.“

Selfies mit Äffle und Pferdle

Jayson, zehn Jahre alt, ist der erste, der sich am Pro-Stuttgart-Info-Stand den Teilnahmezettel für die Kinder-Weindorf-Rallye holt – mit Fragen, auf die er in Lauben die Antwort bekommt: Warum sind Flamingos rot? Was ist ein Gaisburger Marsch? Für die ausgefüllt Liste gibt es ein kleines Geschenk. Der Clown Chris, der aus den vielen Taschen seiner bunt gemusterten Latzhose sogar ein Beil herausholt, spielt Kindern und auch Erwachsenen Streiche, die schwäbischen Lieblingsmaskottchen Äffle und Pferdle sind das begehrteste Selfie-Motiv, der Magier Thorsten Strotmann lässt mit ersten Kostproben seiner Zauberkunststücke vor seiner Laube Groß und Klein staunen, und der Artist Fallabades, hinter dem sich Fabian Seewald verbirgt, zieht jonglierend übers Weindorf. Und sammelt mit dem Hut auch für Hilfe für die Ukraine. Den Krieg dort sprach auch Stadtdekan Schwesig in seiner Predigt an: „Es bleibt unsere Aufgabe, den Frieden, der uns so lange geschenkt wurde, weiterzugeben.“