Die Polizei warnt vor einer neuen Internet-Betrugsmasche. (Symbolbild) Foto: imago/Science Photo Library/imago stock&people

Mit einer neuen Online-Betrugsmasche versuchen Unbekannte in Stuttgart zurzeit, an das Geld ihrer Opfer zu kommen. In mindestens einem Fall waren die Täter erfolgreich. Die Hintergründe.

Stuttgart - Die Polizei warnt vor einer neuen Betrugsmasche im Internet, mit der Täter zurzeit Stuttgarter Bürgerinnen und Bürger um ihr Erspartes bringen wollen. Dabei geben sich die Unbekannten als potenzielle Käufer aus und locken ihre arglosen Opfer auf gefälschte, so genannte gespoofte Websites. Im Fall einer 35-jährigen Stuttgarterin waren die Täter erfolgreich.

Wie die Polizei mitteilt, wollte die 35-Jährige auf einer Online-Verkaufsplattform hochwertige Schuhe für einen Betrag von rund 400 Euro verkaufen. Eine unbekannte Person nahm daraufhin Kontakt zu ihr auf und zeigte Interesse an den Schuhen. Als sich die beiden einig waren, sendete die Person der 35-Jährigen einen Link zu einer gespooften Website zu. Die Verkäuferin gab daraufhin ihre Kreditkartendaten ein und erhielt darüber hinaus eine PIN, die sie zusätzlich auf der Seite eingeben sollte. Nachdem es zu Fehlermeldungen gekommen war, wurden ihr wiederholt weitere Zahlencodes per SMS zugesandt, die sie erneut eingab.

Daraufhin bekam die 35-Jährige Zweifel und sie versuchte die vermeintlich an dem Kauf interessierte Person zu kontaktieren. Doch damit scheiterte sie und die unbekannte Person blockierte sie wenig später. Als die 35-Jährige am darauffolgenden Werktag Kontakt zu ihrer Bank aufnahm, stellte sie fest, dass insgesamt 2500 Euro von ihrem Konto abgebucht worden waren.

In der vergangenen Woche wurden zehn solcher Fälle bei der Polizei Stuttgart angezeigt.

Das rät die Kriminalpolizei

Die Kriminalpolizei geht davon aus, dass sich diese Fälle häufen werden und rät deshalb:

- Vergewissern Sie sich, mit wem Sie es zu tun haben. Überprüfen Sie die Adressleiste in Ihrem Browser. Bei geringsten Abweichungen sollten Sie stutzig werden.

- Klicken Sie niemals auf den angegeben Link in der übersandten E-Mail. Versuchen Sie stattdessen, selbst die angegebene Seite zu erreichen.

- PINs und TANs sollten Sie nur dann eingeben, wenn eine gesicherte Verbindung mit Ihrem Browser hergestellt ist. Eine sichere Verbindung erkennen Sie an dem https:// in der Adresszeile: Im Browserfenster erscheint ein kleines Icon, z. B. in Form eines Vorhängeschlosses, das den jeweiligen Sicherheitsstatus symbolisiert (“geschlossen“ bzw. „geöffnet“).

- Kontrollieren Sie regelmäßig Ihren Kontostand sowie Ihre Kontobewegungen. So können Sie schnell reagieren, falls ungewollte Aktionen stattgefunden haben.

Falls Sie bereits Opfer eines Betrugs geworden sind, beachten Sie folgende Hinweise:

- Sperren Sie sofort den Zugang zu Ihrem Bankkonto. Nutzen Sie dazu den kostenfreien Notruf 116 116 oder aus dem Ausland die gebührenpflichtige Hotline +49 116 116.

- Kontaktieren Sie Ihre Bank, um zweifelsfrei festzustellen, dass keine unautorisierten Buchungen oder Aufträge vorgenommen wurden.

- Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei: Wenden Sie sich an Ihre örtliche Polizeidienststelle oder Ihre Online-Wache.