Bei sogenannten Hochrisikospielen ist die Polizei immer wieder mit Wasserwerfern vor Ort – so auch an diesem Mittwoch. Foto: Fotoagentur-Stuttgart/Andreas Rosar

An diesem Mittwoch ist Familientag auf dem Frühlingsfest. Weil dort auch zahlreiche Fans des VfB Stuttgart und von Eintracht Frankfurt erwartet werden, bereitet sich die Polizei vor – und mahnt zu friedlichem Verhalten.

Sonne, angenehme Temperaturen, Familientag auf dem Stuttgarter Frühlingsfest. Eine schöne Kombination für Groß und Klein. Ganz ungetrübt ist die Stimmung aber an diesem Mittwoch nicht auf dem Cannstatter Wasen. Das liegt zum einen daran, dass es für einen Wochentag ungewöhnlich voll werden dürfte. Neben dem Festgelände locken das Konzert von Helene Fischer in der Schleyerhalle, die Handball-Bundesligapartie zwischen dem TVB Stuttgart und den Füchsen Berlin in der Porsche-Arena sowie das DFB-Pokal-Halbfinale zwischen dem VfB Stuttgart und Eintracht Frankfurt in der benachbarten Mercedes-Benz-Arena. Erwartet werden insgesamt rund 90 000 Besucher und erhebliche Verkehrsprobleme rund um Bad Cannstatt.

Gerade das Fußballspiel bietet aber auch noch ein weiteres Problem. Denn die beiden Fangruppen sind sich nicht gerade in Freundschaft zugeneigt, was die Brisanz der Partie weiter steigert. Immer wieder gab es zuletzt Auseinandersetzungen unter ihnen. Eine scharfe Fantrennung wie sonst bei solchen sogenannten Hochrisikospielen ist diesmal aber schwer möglich, wenn viele schon am Nachmittag anreisen und aufs Frühlingsfest gehen. Die Verantwortlichen rechnen mit Tausenden Frankfurter Fans, deren harter Kern aber wohl nicht mit einem eigenen Sonderzug anreisen wird.

Familien und andere Festbesucher werden deshalb an diesem Nachmittag und Abend mit außergewöhnlich viel Polizei konfrontiert sein. Das beginnt an den Bahnhöfen, wo die Bundespolizei Präsenz zeigen wird. Die sieht die Situation gelassen. Wenn Frühlingsfest oder Volksfest sei, seien ohnehin mehr Einsatzkräfte eingeteilt, sagt Sprecher Denis Sobek. Diese könnten dann helfen, wenn man zum Beispiel am Cannstatter Bahnhof lenkend eingreifen müsse. „Wir hatten da auch schon eine Art Blockabfertigung, wenn zu viele Fahrgäste auf einmal kamen“, sagt Sobek. Wenn die Bahnsteige zu voll seien, werde der Zugang kurzfristig gesperrt, damit es nicht zu einem gefährlichen Gedränge komme.

Auf dem Festgelände selbst wird die Polizei nach eigenen Angaben mit einem starken Aufgebot präsent sein. Man werde dort ein Auge besonders auf die beiden Fangruppen haben, heißt es. „Der Großteil der Besucher und Fußballfans wird völlig unproblematisch sein“, erwartet Sprecher Stephan Widmann. Man werde aber im Zweifel zu verhindern wissen, dass gewaltbereite Personen direkt aufeinandertreffen. „Wir werden uns die Leute anschauen und sehen, wie sie sich verhalten“, so der Polizeisprecher.

Pyrotechnik im Blickpunkt

Das gilt dann ganz besonders rund ums Stadion, wo um 20.45 Uhr Anpfiff sein wird. Dort wird die Polizei nicht nur mit „einer Vielzahl von Einsatzkräften und Polizeipferden“ im Einsatz sein, sondern auch zwei Wasserwerfer bereitstellen – in der Hoffnung, sie nicht zu benötigen. Sie weist darauf hin, dass man auf die Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen achten werde. Das betreffe auch „den Umgang mit Pyrotechnik, das Werfen von Gegenständen sowie das Verhalten im Stadion“. Und es folgt der Appell an alle Besucherinnen und Besucher, gemeinsam einen friedlichen Abend bei bester Stimmung zu feiern. Damit Familientag und die Großveranstaltungen nebenan kein Widerspruch sind.