Um die „unsichtbaren Effekte“ geht es im FMX-Vortrag von Frank Petzold, dem Effekt-Supervisor von „Im Westen nichts Neues“. Foto: dpa/Reiner Bajo

Die Stuttgarter Fachkonferenz FMX widmet sich Blockbustern, Serien und großen Themen der Gegenwart.

Um die digitalen Bildwelten von heute und von morgen dreht sich der Stuttgarter Fachkongress FMX, internationale Experten öffnen ihre Trickkisten. Bei der aktuellen Ausgabe vom 24. bis zum 27. April im Haus der Wirtschaft tun das unter anderem die Oscar-Gewinner und Macher der visuellen Effekte (VFX) für Jim Camerons Science-Fiction-Blockbuster „Avatar 2“ – sowie die ebenfalls für den VFX-Oscar nominierten Trickexperten, die für „Im Westen nichts Neues“ eine perfekte Illusion des Kriegsgrauens erschaffen haben.

Substanzielle Diskurse im Fokus

Auch die Fantasyserie „The Sandman“, Guillermo del Toros Trickfilm „Pinocchio“ sowie die deutsche Agentinnenserie „Kleo“ tauchen auf. Im besonderen Fokus der Konferenz stehen aber übergeordnete Themen. „Wir beschäftigen uns mit Nachhaltigkeit und dabei nicht nur mit dem Zustand der Umwelt und mit Ressourcen, sondern auch mit der Art und Weise, wie Menschen miteinander arbeiten“, sagt FMX-Leiter Mario Müller. Als ein Trailer für die Konferenz fungieren Ausschnitte aus „The Beauty“ von Pascal Schelbli, dessen Diplomfilm an der Ludwigsburger Filmakademie mit einem Studenten-Oscar prämiert wurde.

Einen Schwerpunkt zur Diversität bringen die Produzentinnen und diesjährigen Gastkuratorinnen Jinko Gotoh („Klaus“, „Findet Nemo“) und Julie Ann Crommett mit. Beide sind im Vorstand der US-Organisation Women in Animation, die sich für mehr weibliche Teilhabe einsetzt, „zwei der Frauen auf der Welt, die man auf das Thema Gleichstellung ansprechen sollte“, wie Müller sagt.

Selbstversuch mit Künstlicher Intelligenz

Zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) – Apps wie ChatGPT sind in aller Munde – erklärt der englische Illustrator und Comicautor Dave McKean („Batman“, „The Sandman“), wie er mit der App Midjourney drei Bildserien produziert hat. „Er ist mit der KI in einen Dialog gegangen, und die Ergebnisse sind faszinierend“, sagt Müller. „Manches sieht aus wie das, was er sonst ohne KI produziert.“ Für McKean war das Projekt ein konstruktiver Reflex auf die Panik, die ihn zunächst erfasste: „Ich hätte mich entweder zur Ruhe setzen oder darauf reagieren können“, sagt er im Gespräch mit dem dänischen Youtuber Palle Schmidt.