Dorfmerkingens Trainer Helmut Dietterle bat erneut um Verständnis für das Nichtantreten seines Teams und hoffte auf eine Neuansetzung. Foto: Baumann/Alexander Keppler

Nachdem die SF Dorfmerkingen zum Oberligaspiel bei den Stuttgarter Kickers nicht angetreten waren, wertete das Sportgericht die Partie mit 3:0 für die Blauen. Nun steht fest, dass die SFD auf einen möglichen Einspruch gegen das Urteil verzichten.

Stuttgart - Fußball-Oberligist Stuttgarter Kickers kann endgültig mit den am Grünen Tisch zugesprochenen drei Punkten aus dem ausgefallenen Spiel gegen die SF Dorfmerkingen planen. Der Club vom Härtsfeld verzichtet auf die Möglichkeit eines Einspruchs vor dem Berufungsgericht des Württembergischen Fußball-Verbandes (WFV) „Wir akzeptieren das Urteil, weil wir wissen, dass aus rechtlichen Gründen kein anderes Urteil zu erwarten war. Dennoch sind wir natürlich enttäuscht, weil wir aus unserer Sicht überaus verantwortlich gehandelt haben und die Gesundheit von Spielern und Angehörigen in keinster Weise gefährden wollten“, teilte Josef Schill, der Gesamtkoordinator des Vereins, mit.

Dietterle wirbt um Veständnis

In einem von Trainer Helmut Dietterle unterzeichneten Schreiben haben die Sportfreunde noch einmal sehr ausführlich ihre Sicht der Dinge dargestellt, die zu ihrem kurzfristigen Nichtantreten am 27. November im Gazi-Stadion auf der Waldau führten. Unter anderem heißt es darin: „Was die Umstände betrifft, die so eine kurzfristige Absage mit sich bringen, verstehen wir sehr gut, dass die Kickers extrem genervt waren und sind. Wir auch. Doch in dieser äußerst komplizierten Pandemiezeit glauben wir, dass es notwendig war, vielleicht auch ein Zeichen zu setzen, dass der Fußball über den Tellerrand hinausschauen kann und gegebenenfalls auch mit den daraus entstehenden Nachteilen leben wird. Auch uns sind finanzielle Kosten entstanden, wie den Kickers natürlich in wahrscheinlich größerem Maße.“

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Weiter schreibt der ehemalige VfB-Profi: „ Da der Spieltag dann auch wetterbedingt kaum eine große Zuschauerzahl gebracht hätte, die Ultras der Kickers wollten das Spiel wohl sowieso auf Grund der 2G-plus-Maßnahmen boykottieren, möchten wir noch einmal die Wiederholung des Spiels ansprechen und plädieren hier für eine gemeinsame Vorgehensweise.“ Abschließend bringt Dietterle nochmals sein Bedauern für die Spielabsage zum Ausdruck: „Ich möchte den Kickers sagen, dass wir sehr gerne unseren Spielern das Erlebnis im Waldaustadion zu spielen, ermöglichen möchten und bitten um Prüfung dieser Möglichkeit.“

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Diese Bitte lehnten die Kickers – wie nicht anders zu erwarten – ab und schrieben an die SFD zurück: „Auf Grund des eingetretenen Stadiums, bei allem Verständnis für die geschilderte besondere Situation, sehen wir keine Möglichkeit, auf den Vorschlag einzugehen. Durch die Umsetzung dieses Vorschlags (Anm. der Red.: Neuansetzung des Spiels) würde auch der bereits eingetretene Schaden nicht kompensiert.“

Ob die Kickers Schadensersatzansprüche geltend machen, ist noch offen.

Demir könnte gehen

Die Mannschaft befindet sich bis zum 14. Januar 2022 in der Winterpause. Dann ist Trainingsauftakt, möglicherweise mit Veränderungen im Kader. Am wahrscheinlichsten ist, dass Linksverteidiger Arel Demir die Blauen verlässt. Er war vor der Saison von der U19 des Karlsruher SC gekommen und spielte in der Hinrunde so gut wie keine Rolle.

Unterdessen hat sich Ligarivale 1. CfR Pforzheim von Trainer Fatih Ceylan getrennt. Die Nachfolge ist noch offen.