40 Vertreter des Schaustellerverbandes Südwest zeigten in Berlin Flagge für ihre Branche und demonstrierten gegen die Ungleichbehandlung. Foto:  

40 Vertreter des Schaustellerverbandes Südwest mit Sitz in Bad Cannstatt nahmen an der Großdemonstration ihrer Branche in Berlin teil. Gefordert wird ein Ende der Ungleichbehandlung. Der Verkehr kam zum Erliegen.

Bad Cannstatt - Nichts ging mehr in der Hauptstadt. 5000 Schausteller mit 1800 Fahrzeugen demonstrierten in Berlin für eine Aufhebung der Coronabeschränkungen. Das Verbot von Großveranstaltungen bis Ende Oktober bedeute für sie Berufsverbot. Mit dabei waren auch 40 Schausteller, die den Schaustellerverband Südwest vertraten, der seinen Sitz in Bad Cannstatt hat.

Vor der Kundgebung waren zahlreiche Teilnehmer in einem Korso durch die Innenstadt zur Kundgebung am Brandenburger Tor gefahren. Vor dem Wahrzeichen stellten die Demonstranten Autoscooter-Fahrzeuge auf, an einem Kran schwebte die Gondel eines Riesenrades. Albert Ritter, der Präsident des Deutschen Schaustellerbundes (DSB) wurde von der Polizei gegen 14.45 Uhr aufgefordert, die Demo zu beenden, da der Verkehr erheblich behindert wurde. 400 Zugmaschinen konnten erst nach geraumer Wartezeit losfahren. Die Schausteller hatten den Verkehr lahmgelegt.

Für Kirmes an der frischen Luft

Die Schausteller beklagen eine Ungleichbehandlung bei den Lockerungen. Wenn Restaurants wieder offen seien und Fußgängerzonen voll, müsse auch das Kirmesgeschäftan der frischen Luft wieder erlaubt werden. „Wenn unsere Kinder im Freibad gemeinsam im Planschbecken sitzen dürfen, muss es auch möglich sein, dass sie gemeinsam Karussell fahren können“, erklärte DSB-Präsident Albert Ritter. „Wenn es wieder erlaubt ist, dicht gedrängt im Flugzeug nach Mallorca zu fliegen, muss es erst recht gestattet sein, im Autoscooter nebeneinanderzusitzen.“

Unternehmen in Existenz bedroht

Ihre letzten Einnahmen hätten sie auf den Herbstkirmessen oder Weihnachtsmärkten 2019 erzielt, so die Schausteller. Nun seien mehr als 5000 Familienunternehmen massiv in ihrer Existenz bedroht. Der Schaustellerverband Südwestdenkt daher auch an eine Kundgebung in Stuttgart, sollten von Berlin keine positiven Signale und Unterstützung für ihre Branche kommen.