In Douglas Lees „Naiad“ umranken Männer eine Frau: Agnes Su (Mitte) mit – von links – Flemming Puthenpurayil, Matteo Miccini, Alessandro Giaquinto und Fabio Adorisio. Foto: Stuttgarter Ballett

Der Stuttgarter Ballettintendant Tamas Detrich setzt seinen Zyklus mit Gegenwarts­choreografien fort: Auftragswerke von Douglas Lee, Louis Stiens und Martin Schläpfer in „Creations IV-VI“ im Opernhaus.

Stuttgart - Bedrohlich krächzt das Wort „Deep“ im Raum und geht den nachfolgenden voran. Eine Männerstimme flüstert die Wortfetzen aus „Der Krake“ des viktorianischen Dichters Alfred Lord Tennyson, aber eine Frau mit aufgerissenen Augen und gebleichtem Gesicht bewegt dazu die Lippen, hebt den Zeigefinger, schiebt sich Schritt für Schritt auf einen wallenden Vorhang zu, ihren silbergrau schimmernden Reifrock ins Wogen bringend. „Naiad“ nennt der Choreograf Douglas Lee sein Stück fürs Stuttgarter Ballett. Es eröffnet „Creations IV–VI“ im Opernhaus, den zweiten Teil der Gegenwartschoreografien, die der Intendant Tamas Detrich in Auftrag gegeben hat. Im Boot nebst Lee: Louis Stiens und Martin Schläpfer mit Uraufführungen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, indes alle geheimnisvoll daherkommen.