Nächtliche Sintflut: Angelina Zuccarini und Louis Stiens tanzen in „Ifima“, das Stiens gemeinsam mit Shaked Heller choreografiert hat. Foto: Stuttgarter Ballett

Vittoria Girelli, Roman Novitzky, Louis Stiens und Shaked Heller sorgen für viel Nachdenklichkeit beim neuen Uraufführungsabend des Stuttgarter Balletts.

Sehr unterschiedlich in Stimmungen und Tempi, aber immer gepaart mit großer Nachdenklichkeit: Die drei Uraufführungen, die das Stuttgarter Ballett unter dem Titel „Creations VII-IX“ erstmals am Sonntag im Schauspielhaus tanzte, zeigten vier Choreografen am Wendepunkt. Der jüngsten im Team gelang die reifste Leistung: Vittoria Girelli verflicht in „Self-deceit“ sieben Menschen zu einer Schicksalsgemeinschaft, die von Selbsttäuschung erzählt und Lösungen sucht. Wie sie alles einer künstlerischen Idee unterwirft, ist beeindruckend konsequent und empfiehlt Girelli für Größeres. Aufs Tempo drückt Roman Novitzky in „Reflection/s“, schließlich will er auf ein ganzes Tänzerleben zurückblicken – manches gerät ihm dabei fast zu dynamisch. Louis Stiens und Shaked Heller verabschieden sich mit „Ifima“ als Tänzer und Choreografen vom Stuttgarter Ballett und haben ein Meer an Tränen aufgestaut. Vergangene und zukünftige Untergangsszenarien klingen an, wenn der Tanz ins Wasser steigt. Eine ausführliche Besprechung folgt am Dienstag.

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