Die Radzählsäule in der Inselstraße ist in Betrieb. Foto: Mathias Kuhn

Am 1. September ging die neue Radzählstelle am Karl-Benz-Platz in Betrieb. Noch aber befindet sie sich im Testmodus. Die erfassten Daten werden zunächst noch mit manuellen Zählungen abgeglichen.

Untertürkheim - Am 1. September wurde die neue Radzählsäule am Karl-Benz-Platz in Betrieb genommen. Noch aber ist sie im Testmodus, wie auf dem Display zu lesen ist. Die Anzeige für den ersten Tag führt mehr 700 Radfahrer an dieser belebten Stelle auf. Ob der Wert stimmt? Die Radfahrer werden erfasst, wenn sie über eine in den Boden eingelassene Induktionsschleife fahren. Die Schleifen erzeugen ein Magnetfeld, die Änderung wird analysiert und als Zählimpuls gespeichert. Viele Bauteile eines Fahrrades sind aus Metall und verändern somit die Magnetfeldlinien beim Überfahren der Schleife. Kinderwagen oder E-Scooter werde n deshalb nicht gezählt. „ Derzeit werden die Zählergebnisse der Zählstelle mit manuell gezählten Werten abgeglichen“, heißt es im Stuttgarter Rathaus. „Danach geht die Säule in den Regelbetrieb.“ Vermutlich wird das in ein paar Tagen sein.

Daten für Planung von Radinfrastruktur wichtig

Die Radzählsäule in der Inselstraße ist eine von insgesamt elf weiteren Stationen, die in den vergangenen Wochen im Stuttgarter Stadtgebiet aufgestellt wurden – an strategischen Punkten auf Pendlerstrecken oder geplanten Radrouten in den Außenbezirken, unter anderem auch in der Neckartalstraße in Münster und der Bockelstraße in Heumaden. Mit den Echtzeitgeräten will die Stadtverwaltung nicht nur Werbung fürs Fahrradfahren machen und zum Umstieg aufs Rad motivieren. „Die Zählsäulen liefern uns statistisches Hintergrundwissen“, erläutert Bürgermeister Peter Pätzold. „Damit lässt sich die Planung für den Radverkehrsausbau verbessern.“ Erfasst wird neben der tagesaktuellen Anzahl der vorbeifahrenden Radler und ihrer Gesamtanzahl auch Datum, Uhrzeit und Temperatur – so können unter anderem Einflüsse durch das Wetter, Ferienzeiten oder jährliche Schwankungen analysiert werden. Die Daten werden vom Amt für Stadtplanung und Wohnen regelmäßig ausgewertet. Damit die Dokumentation reibungslos funktioniert, verfügen die Säulen über eine eigene Stromversorgung.

Bund fördert die Installation finanziell

Die Inves titionskosten für eine Radzählsäule liegen nach Angaben der Stadt im Schnitt bei 48 000 Euro. Die Installation wird durch das Sofortprogramm „Saubere Luft“ des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert, der Zuschuss beträgt 175 000 Euro. Die erste Zählsäule mit Infoterminal in Stuttgart wurde übrigens schon im Jahr 2012 auf der König-Karls-Brücke aufgestellt. Dort wird demnächst mit dem einmillionsten Radfahrer gerechnet.

Die Daten der Zählstellen -bislang fließen nur sechs in die Statistik ein – können online abgerufen werden unter www.stuttgart.de/fahrradzaehlstellen.