Ina Fischer und Mathieu Bubeck, Mitglieder des Collegium Wirtemberg, betreiben seit Mitte Mai das „1819 Bistro am Wirtemberg“. Foto: Hauptmann

Besucher der Grabkapelle wünschten sich seit Jahren ein Gastronomieangebot auf dem Württemberg. Mitte Mai eröffnete im sanierten Psalmistenhaus das „1819 Bistro am Wirtemberg“. Trotz der coronabedingten Auflagen ist der Start gelungen.

Rotenberg - Eine Restauration auf dem Württemberg – das war der Wunsch vieler Besucherinnen und Besucher der Grabkapelle. Schon seit Jahren war es als Mangel empfunden worden, dass es an diesem markanten Aussichtspunkt über dem Neckartal kein gastronomisches Angebot gab. Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg reagierten darauf und eröffneten Mitte Mai das „1819 Bistro am Wirtemberg“ im sanierten Psalmistenhaus am Fuße des Mausoleums. Nach den ersten 100 Tagen kann nun eine positive Bilanz gezogen werden.

Die Grabkapelle auf dem Württemberg ist ein wichtiges Denkmal der Landesgeschichte – und sie hat in den letzten Jahren eine erstaunliche Entwicklung genommen. Die Besucherzahlen wachsen mit jeder Saison, allein im vergangenen Jahr haben mehr als 47 000 Menschen das „Monument ewiger Liebe“ besucht und unzählige weitere Gäste von der frei zugänglichen Außenanlage den weiten Blick über das Neckartal genossen.

Gewisse Erwartungshaltung

Zwar kommt die Mehrzahl der Gäste immer noch aus Stuttgart, inzwischen aber reisen die Besucherinnen und Besucher auch teils von weit her an, um die Kombination von historischem Monument und grandiosem Panorama, von Wandern und Natur, von Weinbergen und Weingenuss zu erleben, stellen Stephan Hurst, der Leiter der Schlossverwaltung Ludwigsburg, und sein Team vor Ort fest. „Natürlich verbindet sich mit dem Besuch auch eine gewisse Erwartungshaltung.“

Bei aller Begeisterung für den Ort: „Aus Besucherbefragungen und aus vielen persönlichen Gesprächen wussten wir, dass unsere Gäste immer ein gastronomisches Angebot vermisst haben“, berichtet Hurst. Mit der Sanierung des denkmalgeschützten Psalmistenhauses neben dem Besucherzentrum im einstigen Priesterhaus konnte diesem Bedürfnis endlich entsprochen werden – auch wenn der Anfang holprig war, wie vieles in diesem Jahr. Die Corona-Schließung machte den Start des Bistros schwierig. Hurst lobt das Engagement der Betreiber, Ina Fischer und Mathieu Bubeck, daher ausdrücklich: „Die Pächter haben zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt losgelegt, aber es ist ihnen gelungen, unter Einhaltung aller Hygiene-Richtlinien schnell ein erfolgreiches Programm auf die Beine zu stellen.“

Generationen zusammenbringen

Die jungen Gastronomen bieten eine vielseitige Speisekarte. Es gibt neben Schwabenklassikern zum Beispiel auch einen veganen Rote-Beete-Maultaschen-Burger. Vom Frühstücksangebot über den Mittagstisch bis zum Picknickkorb reicht das Angebot. „Unsere Gäste sind fast durchweg begeistert“, zeigen sich beide zufrieden. Bubeck, der wie Fischer in der örtlichen Weingärtner-Genossenschaft, dem „Collegium Wirtemberg“, zuhause ist, betont: „Es ist uns wichtig, dass man bei uns die Produkte aus den Familienbet rieben der Umgebung findet.“ Und Fischer ergänzt: „Wir wollen Menschen zusammenbringen, besonders über die Generationen hinweg.“