Das Informationsschild am Startpunkt der Runde, am Seilerwasen in Bad Cannstatt, ist alles andere als leserlich. Foto: Elke Hauptmann

De r Radel-Thon ist eine touristische Route rund um den Stuttgarter Talkessel. Die 83 Kilometer lange Strecke ist zwar ausgeschildert. Die kleinen Täfelchen sind aber teilweise verschandelt oder fehlen ganz. Die Stadt Stuttgart will die grün-weiße Wegweisung daher abschnittsweise erneuern. Zum Beispiel auf dem Teilstück zwischen Rohracker und Obertürkheim.

Rohracker - D er Radel-Thon ist eine touristische Route rund um den Stuttgarter Talkessel mit rund 83 Kilometern Länge. Die anspruchsvolle Rundstrecke, die man im Ganzen oder in einzelnen Etappen bewältigen kann, wurde einst vom ehemaligen Radprofi und Deutschen Meister Reinhold Steinhilb (1926-2005) ausgesucht. Sie führt über Waldwege, Radwege sowie wenig befahrene Nebenstraßen und bietet mit Weinbergen, Seen und Wäldern viel Abwechslung und landschaftlich Reizvolles. Angelegt in den 1990er-Jahren gehört sie zu den ältesten Radtourstrecken – und alle, die sie radeln, merken schnell, dass sie in die Jahre gekommen ist. Die Hinweisschilder sind winzig, teilweise verwirrend, verschandelt oder fehlen ganz.

Dass die grün-weiße Wegweisung nicht mehr heutigen Anforderungen entspricht, hat man im Rathaus der Landeshauptstadt erkannt. „Die Streckenbeschilderung ist derzeit an einigen Stellen unzureichend“, räumt man selbstkritisch auf der städtischen Internetseite ein und kündigt an: „In den kommenden Jahren wird eine komplette Neubeschilderung nach städtischen Standards vorgenommen, die dann auch in das Gesamtwegweisungssystem der Stadt Stuttgart integriert sein wird.“

Probleme bei der Umsetzung

Die Umsetzung erfolgt in mehreren Abschnitten. Der Radel-Thon-Abschnitt entlang des Neckars zwischen Obertürkheim und Mühlhausen wurde laut Oberbürgermeister Fritz Kuhn schon neu beschildert, weitere Teilstrecken seien „bereits beauftragt und werden noch im Lauf dieses Jahres beschildert“ – darunter der Abschnitt zwischen Rohracker und Obertürkheim. Dort sei die Umsetzung des Vorhabens einfacher als anderswo, heißt es.

Ein großer Teil des Radel-Thons führt durch Landschaftsschutz- und Naturschutzgebiete – und für die Beschilderung dort sei ein erhöhter Planungs- und Abstimmungsbedarf mit Ämtern und Privatleuten gegeben, antwortet der OB auf eine entsprechende Anfrage der CDU-Gemeinderatsfraktion, die sich über den Zustand der Beschilderung beschwerte. „Aus unerklärlichen Gründen verschwinden immer wieder Schilder, welche den Verlauf des Weges kennzeichnen“, beklagten die Stadträte Maximilian Mörseburger und Carl-Christian Vetter.

Gemütliche Rundtour

Vom Seilerwasen in Bad Cannstatt aus, dem offiziellen Start- und Zielpunkt der Strecke, führt die ausgeschilderte Strecke am Neckar entlang nach Münster und Mühlhausen. Weiter geht es über Zazenhausen hinauf nach Stammheim und über Neuwirtshaus und Korntal nach Weilimdorf, dann fährt man durchs Lindental steil hinauf und anschließend durch den Rot- und Schwarzwildpark und am Neuen See vorbei zum Katzenbacher Hof. Von dort aus führt die Route über die Rohrer Höhe nach Möhringen und über Fasanenhof ins Körschtal hinab, weiter über Steckfeld und Asemwald nach Birkach. Durch das Ramsbachtal und Schönberg geht es hinauf nach Sillenbuch und anschließend folgt eine steile Abfahrt hinab nach Rohracker und Hedelfingen, weiter geht es durch Obertürkheim und Untertürkheim, vorbei am Cannstatter Wasen, zum Ausgangspunkt der Tour. Die Strecke ist in beide Richtungen ausgewiesen.

Am Seilerwasen und an der Rohrer Höhe informieren Tafeln mit Höhenprofil und komplettem Streckenverlauf über den Radel-Thon – sofern sie denn lesbar und nicht beschädigt sind. Sie zeigen auch, wo es günstig ist, in die Strecke einzusteigen oder, wenn die Beine nicht mehr wollen, in welche S-Bahn oder Stadtbahn man umsteigen kann. Bis die neue Beschilderung umgesetzt wird, empfiehlt die Stadt, die Radel-Thon-Karte (Stand 2013) zu nutzen. Sie ist in der Infothek im Stuttgarter Rathaus erhältlich .