Acht Grills und neue Holzgarnituren laden zum Sommervergnügen ein – eigentlich. Bis auf Weiteres sind alle öffentlichen Grillstellen in der Landeshauptstadt gesperrt. Foto: /Sebastian Gall

Die Anlage im Schlossgarten ist fertiggestellt. Wegen Waldbrandgefahr ist sie aber nicht nutzbar.

Stuttgart-Ost - Kaum ist die Grillstelle im Schlossgarten wieder eröffnet worden, ist sie auch schon wieder zu. Grund ist dieses Mal jedoch nicht Vandalismus, sondern die „sehr hohe Waldbrandgefahr“, so die Einschätzung der Feuerwehr. Sie sei in Stuttgart innerhalb kurzer Zeit wegen der hohen Temperaturen und der anhaltenden Trockenheit stark angestiegen. Infolgedessen sperrt das Garten-, Friedhofs- und Forstamt bis auf Weiteres alle öffentlichen Grillstellen.

Eine nachvollziehbare Maßnahme. Gerade an warmen Sommertagen sind normalerweise alle acht Grills belegt. Auch die vielen vorhandenen hölzernen Sitzgelegenheiten reichen dann längst nicht mehr aus und die Liegewiese direkt daneben macht ihrem Namen alle Ehre. Keine Frage, die Grillstelle im Schlossgarten ist ein beliebter Treffpunkt. In den vergangenen Monaten zeigte sich allerdings ein ganz anderes Bild. Ende Juli 2019 wurden vier der elf Grillstellen zerstört. Mutwillig, hieß es damals. Das Amt für Vermögen und Bau sprach im Anschluss davon, die Grills und Sitzbänke wieder aufzubauen und herzurichten.

Seit 3. Juli ist das Areal nach und nach freigegeben worden. Eigentlich sollten die Arbeiten schon früher abgeschlossen sein, allerdings machten die Corona-Pandemie und auch Kapazitätsengpässe bei der ausführenden Firma einen Strich durch die Rechnung. Zusätzlich sei die Sanierung arbeitsintensiv gewesen. Denn: „Die Arbeiten waren fast ausschließlich in Handarbeit auszuführen, da die Wurzeln der Kastanienbäume in den Pflasterfugen eingewachsen waren und die Wurzeln der Bäume geschützt werden mussten“, so Daniela Heuss-Mehlig vom Amt für Vermögen und Bau und für den Schlossgarten zuständig. Durch die wurzelbedingten Hebungen habe es außerdem Unfallgefahrstellen gegeben. Um dies in Zukunft zu verhindern, wurde jetzt eine wassergebundene Wegedecke aus Steinmehl verbaut. Die Grills haben 17 000 Euro gekostet. Der Abbruch der alten Grills, der Ausbau der Pflaster und die neue Wegedecke rund 50 000 Euro. Bänke und Mülleimer seien von der Wilhelma finanziert worden.

Und in den kommenden Jahren soll noch mehr Geld in die Hand genommen werden. Auch das Areal um den Kiosk und die Tischtennisplatten soll ein Facelift bekommen – dies ist schon seit Jahren im Gespräch. „Es ist geplant die vorhandenen Tischtennisplatten durch neue zu ersetzen. In Rondell sollen ein Baum gepflanzt und am Weg ein Fahrradständer eingebaut werden“, so die Verantwortliche. Es gebe auch Überlegungen dort eine Boccia-Fläche anzulegen. Weiterhin ist noch unsicher, was mit dem Pavillon passiert. Dessen Bausubstanz ist „sehr in die Jahre gekommen.“ Er wurde 1977 zur Bundesgartenschau als Holzbau errichtet. Es gebe Planungen zum Abriss und zur Erneuerung des Kiosks und der WC-Anlagen. „Die Planung mit den baurechtlichen Verfahren und Abstimmungen wird bis zur Ausführung noch zwei bis drei Sommersaisons in Anspruch nehmen“, so Heuss-Mehlig. Für diese Zeit wurde der Kiosk jetzt für den neuen Pächter instandgesetzt. Die WC-Anlagen seien gestrichen und der Boden beschichtet worden.