Das Ökumenische Zentrum soll einen Bauzaun erhalten. Foto: /Iris Frey

Runder Tisch zum Ökumenischen Zentrum hat mit Bezirksvorsteher Ralf Bohlmann getagt.

Neugereut - Es war ein gutes Gespräch“, sagt Bezirksvorsteher Ralf Bohlmann. Damit meint er den Runden Tisch zum Ökumenischen Zentrum Neugereut, den er einberufen hatte. Es sei allerdings keine dauerhafte Lösung gefunden worden. Der Runde Tisch werde sich deshalb nochmals im kommenden Jahr treffen, auch mit der Sozialen Stadt Neugereut und Beratungsstellen und Jugendhilfeträgern und beraten, wie man mit den Gruppen umgehen kann, die sich am Ökumenischen Zentrum aufhalten.

Bohlmann sagt, er habe auch darauf hingewiesen, dass eine langfristige Lösung für das Ökumenische Zentrum gefunden werden müsse, eine Kita oder eine andere Nutzung der Räume. Er habe erklärt, je länger es geschoben werde, desto schwieriger sei es im Umfeld. Das hätten die Kirchen zugesagt, so Bohlmann, dass sie sich darum kümmern wollen.

Die Ausrichtung des Ökumenischen Zentrums sei wichtig, so der Bezirksvorsteher. Das Stadtteil- und Familienzentrum habe eine andere.

Dorothee Niethammer-Schwegler, geschäftsführende Pfarrerin der Kirchengemeinde Neu-Stein-Hofen erklärt auf Nachfrage, dass sich der Kirchengemeinderat auch für einen Bauzaun ausgesprochen hat für das Ökumenische Zentrum, um dort unliebsame Besucher fernzuhalten und das Gebäude vor Vandalismus zu schützen? „Ja, der Evangelische Kirchengemeinderat NeuSteinHofen hat sich auch schweren Herzens dafür ausgesprochen, nachdem wir lange das Gespräch mit den Gästen im Garten gesucht haben und versuchten, so eine Besserung der Situation herbeizuführen.“

Die Zustimmung wurde verbunden mit dem Beschluss, dass nach der Sommerpause 2021 ökumenisch darüber gesprochen wird, ob der Bauzaun wieder abgebaut werden kann. Dies wurde von katholischer Seite gerne bestätigt, so Niethammer-Schwegler. Inzwischen habe auch eine Ortsbegehung stattgefunden, bei der der Verlauf des Zauns festgelegt wurde. Dabei sei klar geworden, dass die Aufstellung nicht parallel zum Bürgersteig und Weg verlaufen werde, sondern weiter drin auf dem Gelände, sodass der Zweck erfüllt werde, aber die Außenwirkung weniger abgrenzend sei. Beide Kirchen seien sich einig, dass sie in guter Tradition ein offenes Haus bleiben wollen. Auf die Frage, ob es inzwischen wegen der Probleme um das Ökumenische Zentrum Gespräche auch mit der Stadt/Bezirksamt gegeben habe, erklärt Niethammer-Schwegler: Ja, ein runder Tisch mit Vertreterinnen und Vertretern der beiden Gemeinden, des Bezirksamtes und des katholischen Verwaltungszentrums habe sich kürzlich in dieser Sache im Bezirksrathaus Mühlhausen getroffen. Die Leitung hatte Bezirksvorsteher Ralf Bohlmann. „Es zeigte sich eine Einigkeit in dem Bemühen, das Problem nicht nur an andere Stellen des Stadtteils Neugereut zu verlagern. Gemeinsam wurden Ideen erörtert, wie auf Dauer die Themen Müllvermeidung, Aufenthaltsmöglichkeiten für Gruppen, Lärmeindämmung angegangen werden könnten. Lösungen gab es noch keine, aber man will gemeinsam an den Themen dran bleiben.“

Offen ist bislang auch noch die Frage der Grundstücksverteilung im Ökumenischen Zentrum. Auf die Frage, ob es weitere Entscheidungen bezüglich der Grundstücksverteilungen im Hause gab und ob es da schon eine Einigung gebe, erklärte Niethammer-Schwegler: „Es gibt noch keine Entscheidungen, was die Renovierung und den Umbau des Öku angeht.“

Die Kirchen seien sowohl auf der Ebene der Kirchengemeinderäte als auch auf der Ebene der Kirchenverwaltungen im Kontakt und im Austausch. Beide Seiten benötigten allerdings noch Zeit für die Prüfung der Sachverhalte und der verschiedenen Zukunftsszenarien.

Auch Nicole Höfle, Sprecherin des katholischen Stadtdekanats, bestätigte, dass der Runde Tisch stattgefunden habe. Bohlmann habe vorgeschlagen, das Problem bei der Sozialen Stadt Neugereut anzudocken. Dass ein Bauzaun installiert werden soll, sei auch auf katholischer Seite entschieden worden.

Wie berichtet, gibt es seit einiger Zeit um das Ökumenische Zentrum herum verschiedene Probleme wie Lärm, Vandalismus, Störungen der Nachtruhe und der Nachbarschaft. Auch die Polizei war eingeschaltet. Zuletzt ging es um eine Gruppe Männer, die sich direkt am Ökumenischen Zentrum getroffen habe und sich jetzt etwa 150 Meter entfernt auf städtischem Gelände aufhalten. Letzten Plänen zufolge soll in das sanierungsbedürftige Gebäude im Erdgeschoss eine Kita einziehen. Doch die beiden Kirchen haben sich dazu noch nicht geeinigt.