Künstliche Intelligenz gilt als ein wichtigen Zukunftsfeld. Die Regionen Stuttgart. Karlsruhe und Neckar-Alb wollen gemeinsam einen KI-Innovationspark schaffen und bewerben sich dafür beim Land. Foto: dpa/Axel Heimken

Oftmals treten sie bei Förderprogrammen als Konkurrenten, jetzt bewerben sich die Regionen Stuttgart, Karlsruhe und Neckar-Alb (Reutlingen/Tübingen) gemeinsam beim Land als Standort für einen KI-Innovationspark. Ob sie den Zuschlag erhalten, ist offen. Aber es geht um viel Geld und noch mehr Zukunftsperspektiven.

Stuttgart - Die Regionen Stuttgart, Karlsruhe und Neckar-Alb haben am Freitag wie angekündigt gemeinsam die Eckpunkte für ihre Bewerbung beim Landes-Wettbewerb „Innovationspark Künstliche Intelligenz Baden-Württemberg“ eingereicht. Dabei geht es letztlich um einen Förderbeitrag von 50 Millionen Euro und einen Eigenbeitrag der Regionen in gleicher Höhe. Der KI-Innovationspark ist die größte Einzelmaßnahme der Landesregierung zur Innovationsförderung. Der Stuttgarter Gemeinderat hatte vor Kurzem bereits grünes Licht für die Wettbewerbsteilnahme gegeben. Mit konzeptionellen Fragen wird er sich weiter beschäftigen – beispielsweise am Dienstag, 2. Februar, im Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik. Am Mittwoch, 3. Februar, steht das Thema auch auf der Tagesordnung des Wirtschaftsausschusses der Regionalversammlung.

Thema im Gemeinderat

Ungewöhnlich: drei Regionen gemeinsam

Künstliche Intelligenz gilt als Schlüsseltechnologie der Zukunft. Dabei werden große Datenmengen verarbeitet und daraus selbstlernend und automatisch Schlüsse gezogen und Entscheidungen getroffen. Jede der drei Regionen habe große wissenschaftliche und wirtschaftliche Stärken im KI-Bereich, diese Kompetenzen sollen in der gemeinsamen Bewerbung gebündelt werden. In den jetzt eingereichten Eckpunkten werden Inhalte, Flächen und die Finanzierung des Vorhabens dargelegt, das über eine Genossenschaft organisiert wird.

„Die drei Regionen haben sich das erste Mal überhaupt zusammengeschlossen, um sich gemeinsam für ein Innovationsprojekt von internationaler Bedeutung stark zu machen“, sagt Walter Rogg, der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS). Der Innovationspark werde KI-Anwendungen auf „hohem wissenschaftlichem, technologischem und ethischem Niveau in Baden-Württemberg vorantreiben und das Land zu einem Leuchtturm für Künstliche Intelligenz machen“, meint er – auch mit Blick auf Einwände der Linksfraktion im Stuttgarter Gemeinderat, die den hohen Energieverbrauch und militärischen Einsatz von KI-Anwendungen kritisierte.

Entscheidung im Frühjahr

Nach der Einreichung der Eckpunkte muss bis Mitte März das Gesamtkonzept beim Landeswirtschaftsministerium eingehen. Auch Heilbronn hat Interesse. Danach fällt die Entscheidung.