Ein Blick auf Stuttgart Foto: 7aktuell.de/Dyhringer

Eine Umfrage will die Markenwerte von 50 deutschen Städten herausgefunden haben. Ganz vorne liegt Hamburg vor München und Freiburg. Wo ist Stuttgart gelandet?

Stuttgart - Selbst die Großen sind davor nicht gefeit. Statt auf die eigenen Stärken zu vertrauen, schielen Städtewerber und Tourismusverkäufer immer auf die anderen: Was haben die, was ich nicht habe? So warben die Hamburger mal in den USA: „Munich is out – Hamburg is in“. In den 90ern war das, also in grauer Vorzeit.

Seitdem wurde die Hatz nach Leuchttürmen und Alleinstellungsprojekten, nach einzigartigen Events noch erbitterter. Die Stadt als Marke, die sich abgrenzen muss von anderen, um Touristen, Einwohner und Geld zu gewinnen, diese Vorstellung ist tief und fest in Politikerköpfen verankert. Und ihnen lieb und teuer. So ist es recht clever von der Agentur Brandmeyer Markenberatung seit zehn Jahren einen „Stadtmarken-Monitor“ herauszugeben.

Neun Bewertungen

10 000 Menschen hat die Agentur im ganzen Land gefragt, was sie von den 50 größten Städten Deutschlands halten. Heraus kam natürlich ein Ranking, oder wie nicht Eingeweihte sagen, eine Rangliste. Darin flossen neun Bewertungen ein. Etwa wie gut der Ruf einer Stadt und wie attraktiv sie sei, ob man dort leben oder einen Urlaub machen wolle. Dabei landet Stuttgart (6,3 Punkte) auf Platz 13. Ganz vorne thront Hamburg mit 7,7 von zehn möglichen Punkten vor München (7,2), Freiburg (7,0), Berlin und Köln (jeweils 6,9). Dann folgen Nürnberg, Lübeck (je 6,8), Dresden (6,7), Münster und Potsdam (je 6,5), Kiel und Leipzig (6,4) vor Stuttgart.

Bei den Jungen bis 29 Jahre liegt Stuttgart auf Platz acht, bei den 30- bis 49-Jährigen auf Platz zehn, bei den über 50-Jährigen unter ferner liefen. Auf Platz vier rangiert sich Stuttgart ein, wenn es darum geht welche Städte als wirtschaftlich stark gesehen werden. Beim schönsten Stadtbild reicht es nur für Platz 16, bei der Lebensqualität für Rang neun, bei der Familienfreundlichkeit für Platz zwölf. Die Unterschiede bei der Bewertung sind allerdings gering, da geht es nur um Nuancen im Bereich hinter dem Komma.

Teures Vergnügen

Wie die Agentur auch betont, spiegelt die Umfrage „ausdrücklich nicht wider, wie stark die Städte in den verschiedenen Bereichen objektiv sind, sondern wie sie durch die Bevölkerung Deutschlands subjektiv wahrgenommen werden.“ Wem diese Erkenntnisse nutzen? Zunächst einmal der Agentur selbst. Wer nämlich die komplett ausgearbeitete Version im Umfang von 384 Seiten lesen möchte, kann sie bestellen – für 490 Euro.