Blick auf die Kirche St. Barbara und Hofen. Foto: Tom Baur - stock.adobe.com

Hofen feiert seine 900-jährige Geschichte. Die Vereine haben ein Jubiläumsprogramm für 2020 aufgestellt. Höhepunkt ist die Einweihung des neuen Kelterplatzes am 4. Juli.

HofenDas Jahr 2020 soll für das kleine Hofen ein ganz großes werden. Denn der Mühlhausener Stadtteil feiert seine 900 Jahre alte Geschichte. Damit zählt Hofen sicher zu den ältesten Siedlungsgebieten der Landeshauptstadt. Und zu dieser gehört Hofen seit seiner Eingemeindung im Jahr 1929. -

Das Jahr 2020 soll für das kleine Hofen ein ganz großes werden. Denn der Mühlhausener Stadtteil feiert seine 900 Jahre alte Geschichte. Damit zählt Hofen sicher zu den ältesten Siedlungsgebieten der Landeshauptstadt. Und zu dieser gehört Hofen seit seiner Eingemeindung im Jahr 1929.

Der Bürgerverein Hofen mit seiner Vorsitzenden Sabine Schick-Kurfeß hat zusammen mit den anderen Vereinen des Ortes in der Arbeitsgemeinschaft Hofener Vereine ein breit gefächertes Jubiläumsprogramm zusammengestellt, das angesichts der vergangenen neun Jahrhunderte natürlich stark von Geschichte geprägt sein wird. Höhepunkt soll auf jeden Fall die Einweihung des Kelterplatzes am 4. Juli werden, zu dem auch Oberbürgermeister Fritz Kuhn sein Kommen angekündigt hat. „Der Platzumbau nähert sich dem Ende – die Feuertaufe wurde mit dem Hofener Fasnetsumzug erfolgreich bestanden“, sagt Sabine Schick-Kurfeß.

Dass Hofen etwas Besonderes ist, hat OB Kuhn in seinem Grußwort in der Jubiläumsbroschüre betont. Der Stadtteil habe von seiner erstmaligen urkundlichen Erwähnung im Jahr 1120 über die Eingemeindung nach Stuttgart 1929 bis hin zur Vereinigung zum Stadtbezirk Mühlhausen nie seine Eigenständigkeit, sein Traditionsbewusstsein und seinen Gemeinschaftssinn verloren. „Mir war es deshalb ein großes Anliegen, in Hofen einen Dorfplatz zu schaffen, der für Vereinsfeste, Wochenmärkte oder einfach nur als schöner Aufenthaltsort genutzt werden kann“, so Oberbürgermeister Kuhn, der die lang ersehnte Erneuerung des Kelterplatzes sogar zur „Chefsache“ gemacht hatte.

Auch Mühlhausens Bezirksvorsteher Ralf Bohlmann findet angesichts des stolzes Ortsjubiläums lobende Worte für die Arbeitsgemeinschaft Hofener Vereine: „Sie hat insgesamt ein facettenreiches Angebot mit Unterhaltung, Kunst und Kultur zusammengestellt.“ Doch Gemeinschaft sei hier schon immer wichtig gewesen und die Hofener seien seit je her ein „eingeschworener Haufen“. In die gleiche Kerbe stößt Sabine Schick-Kurfeß: „Ohne die viele Arbeit, die die Ehrenamtlichen vor Ort leisten, wäre Hofen bei weitem nicht so lebenswert, wie es sich heute präsentiert.“ Alle Beteiligten ziehen an einem Strang und bringen sich ein – auch beim Jubiläum.

Natürlich wird der offizielle Auftakt geschichtlich geprägt. Dabei blickt am 11. März Ortshistoriker Wolfgang Zwinz in seinem Vortrag ganz weit zurück. „Die erste schriftliche Nennung von Hofen war mit großer Wahrscheinlichkeit 1120“, so Zwinz. Wenn im Jahr 2020 alle Vereine und Organisationen „900 Jahre Hofen“ feiern, sei dies das letzte erklärbare Datum für die Schenkung. „Die eigentliche Schenkung und damit Nennung, erfolgte vermutlich aufgrund der Zustimmung von Konrad (I.) im Jahre 1105“, so der Historiker. Ob 1105 oder 1120 – wichtig sei ihm, dass Hofen ein historisches Ereignis zum Anlass nimmt, um gemeinsam ein Jahr lang zu feiern.

Die erste urkundliche Erwähnung Hofens stammt übrigens vom 18. März 1289: Die Brüder Rafeno und Luithard, genannt von Hofen, Söhne Weiland Kunos von Mühlhausen, verkaufen dem Spital in Esslingen zwei Pfund Heller Einkünfte von ihrem Hof bei ihrer Burg Hofen.

Weitere historische Vorträge befassen sich mit der Entstehungsgeschichte des Max-Eyth-Sees (25. März), der heute Stuttgarts größtes Naherholungsgebiet darstellt und leider nicht immer für positive Schlagzeilen sorgt, oder der Flößerei auf dem Neckar (29. April). Spannung verspricht auch die Veranstaltung am 23. März. Denn Hofen verfügt über einen Ortsstammbaum, der ständig erweitert wird. Bisher findet man in ihm mehr als 8000 Personen, rund 2400 Familien und gut 750 Fotos. Doch neben historischen Vorträgen wird auch groß gefeiert Musik- und Gesangverein sowie die Scillamännle und die Freiwillige Feuerwehr feiern ihre Straßenfeste.

Natürlich wird die CZ/UZ das Ortsjubiläum mit einer entsprechenden Berichterstattung über das ganze Jahr hinweg begleiten und ihre Leserinnen und Leser über die jeweiligen Veranstaltungen informieren und darüber berichten. Zum Auftakt präsentieren wir einen Streifzug durch das Jubiläumsprogramm.