Die Ladesäule in der Rohrackerstraße 178 wird erweitert: Künftig können dort zwei Elektroautos laden. Foto: Steegmüller

Stadt baut Infrastruktur für Elektroautos aus. Künftig gibt es Säulen von vier Anbietern im Stadtbezirk.

Hedelfingen - Die Zahl der Ladesäulen für Elektroautos im Stadtbezirk Hedelfingen wird sich im kommenden Jahr deutlich erhöhen: Im Zuge der Neuausschreibung hat die Stadt Stuttgart sechs weitere öffentliche Standorte an verschiedene Betreiber vergeben, berichtete Michael Hagel vom Referat für Strategische Planung und nachhaltige Mobilität jüngst im Bezirksbeirat. Sie kommen zu den drei bestehenden Standorten hinzu.

Nach acht Jahren hatte die Landeshauptstadt jüngst fast 500 Säulenstandorte neu ausgeschrieben. In dem Verfahren wurden die Investoren ausgewählt und ihre Standortvorschläge zunächst verwaltungsintern diskutiert – die meisten Standorte wurden im Juni bei einer Ortsbegehung in Hedelfingen und Rohracker für geeignet befunden. Demnach soll es Normalladesäulen auf einer Grünfläche in der Heumadener Straße 70, auf dem Gehweg Otto-Hirsch-Brücken 6, in der Grünfläche an der Straße Am Steinenberg gegenüber Hausnummer 17 und auf einem Parkplatz im Schildfarnweg 1 in Lederberg geben – alle betrieben von den Stadtwerken Stuttgart. Die EZE Network GmbH darf auf der Gehwegnase in der Hafenbahnstraße gegenüber Nummer 28 eine Säule errichten. „Das liegt zwar fünf Meter schon auf Obertürkeimer Gemarkung, wird aber Hedelfingen zugeordnet“, so Hagel. Der Standort für die sechste Ladesäule stehe noch nicht final fest. Dem Wunsch von Investor Allegro, diese Am Mittelkai 40 aufstellen zu dürfen, konnte hingegen nicht entsprochen werden. „Generell ist das Hafengebiet wegen der Leitungen im Boden eher schwierig“, räumte Hagel ein. Deshalb würden derzeit Alternativen in der Rohrackerstraße 36 oder der Heimgartenstraße 60 untersucht.

Die EnBW, die bislang drei Ladesäulen im Stadtbezirk unterhielt, wird künftig nur noch am Standort Weinklinge 1 in Rohracker vertreten sein. Die anderen beiden Standorte – Amstetter Straße 26 und Rohrackerstraße 178 – wurden den Stadtwerken zugeteilt. Diese werden die Säule an letztgenanntem Standort technisch aufrüsten. Denn laut Gemeinderatsbeschluss sind alle Standorte, die bislang, wie jene in Rohracker, nur einen Ladepunkt enthalten, auf dann zwei Ladepunkte zu erweitern. „Dies ist die wirtschaftlichste Lösung und technischer Standard“, betonte Hagel. Allerdings bedeutet das auch, dass an jeder Säule zwei Stellflächen benötigt werden. Sie werden mit einem Piktogramm entsprechend gekennzeichnet. Parken dürfen dort nur noch E-Autos während des Ladevorgangs.

Die neuen Normalladesäulen werden nicht viel größer sein als die heutigen Geräte. Aber sie werden bunter: Jeder Anbieter präsentiere sich in seinen Farben, erklärte Hagel auf Nachfrage von Mario Graunke. Der CDU-Politiker kritisierte, dass es kein einheitliches Design gebe. Dadurch wären die Stationen für die Kunden leichter zu erkennen gewesen. Hagel sieht für die E-Autofahrer keine Nachteile. „Die fahren die Standorte über das Navi an. Und alle Säulen sind mit einer App und einer Karte nutzbar.“ Allerdings gebe es unterschiedliche Tarife. „Dieser Wettbewerb ist gewollt.“ Werbung auf den Säulen ist laut Hagel übrigens ausdrücklich untersagt.

Der Hedelfinger Bezirksbeirat hat von den Plänen Kenntnis genommen. Vereinzelt wurde Kritik geäußert. So regte Roger Schenk (CDU) an, die bei der Steinenbergschule geplante Säule zu versetzen, damit querenden Schülern der Blick auf den Straßenverkehr nicht versperrt werde. Die Stadt will nun die Investoren auffordern, eine förmliche Genehmigungsplanung einzureichen, erläuterte Hagel das weitere Vorgehen. Dann werde man die Lokalpolitiker nochmals über die finalen Pläne informieren. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen auch Schnellladesäulen errichtet werden.