Die Anzahl der Einsätze der Feuerwehr Stuttgart ist 2020 gegenüber dem Vorjahr gesunken. Foto: Feuerwehr Stuttgart (z)

Bereits 2020 wurde ein umfassendes Schutz- und Hygienekonzept für die Einsatzkräfte entwickelt. Mehr als 15000 Einsätze im vergangenen Jahr.

Bad Cannstatt - Rund 500 haupt- und mehr als 1100 ehrenamtliche Einsatzkräfte stehen für Einsätze im Stadtgebiet bereit. Sie retten Menschen und Tiere aus lebensbedrohlichen Situationen, löschen Brände und sind Teil des medizinischen Rettungsdienstes der Landeshauptstadt Stuttgart. Trotz der Herausforderungen durch die Corona-Pandemie ist die Stuttgarter Feuerwehr jederzeit einsatzbereit. Dank eines umfassenden Schutz- und Hygienekonzeptes gab es bislang nur wenige Infektionsfälle unter den Einsatzkräften der Feuerwehr Stuttgart. Mit Blick auf die weiter anhaltende Pandemie sagte der Leiter der Feuerwehr Stuttgart, Georg Belge: „Die Corona-Pandemie macht auch vor unseren Einsatzkräften nicht halt. Durch umfangreiche Schutzmaßnahmen und das umsichtige Verhalten aller Angehörigen der Feuerwehr Stuttgart, ist es uns gelungen die Einsatzbereitschaft dauerhaft sicherzustellen.“

Um die Einsatzfähigkeit der Feuerwehr Stuttgart sicherzustellen, wurde zu Beginn der Pandemie ein umfangreiches Schutz- und Hygienekonzept erstellt und weiterentwickelt. Beispielsweise werden die Wachschichten der Feuerwachen voneinander separiert und von anderen Bereichen getrennt. Für Fragen und Infektionsverdachtsmeldungen innerhalb der Feuerwehr eine interne Hotline eingerichtet. Seit November vergangenen Jahres verfügt die Feuerwehr Stuttgart über eine interne Teststation an der Feuerwache 1. Durch diese Testmöglichkeit können Infektionen schnell erkannt und Infektionsketten unterbrochen werden. Seit April 2021 wird die Teststrategie durch freiwillige Selbsttests ergänzt.

Schutzmaßnahmen im Einsatz

In Absprache mit dem Gesundheitsamt wurden die Schutzmaßnahmen für bestimmte Einsatzlagen angepasst. So tragen die Einsatzkräfte aus Infektionsschutzgründen gegebenenfalls neben den FFP2/3-Masken auch entsprechende Schutzkleidung und einen Augenschutz. Die Alarm- und Ausrückordnung mit den Einsatzkonzepten wurde angepasst, um möglichst wenig Kontakte zwischen den verschiedenen Einsatzabteilungen entstehen zu lassen.

Die Integrierte Leitstelle Stuttgart wird gemeinsam durch die Feuerwehr Stuttgart und den DRK-Kreisverband Stuttgart betrieben. Aufgabe der Integrierten Leitstelle ist die Annahme von Notrufen bei dringenden medizinischen Notfällen, Bränden, Unfällen und sonstigen akuten Notlagen, sowie die Alarmierung und Lenkung der Einsatzkräfte. Hierfür ist sie rund um die Uhr über den europaweiten Notruf 112 erreichbar. Die Einsatzzahlen von Feuerwehr und Rettungsdienst sanken im Jahr 2020 leicht gegenüber dem Vorjahr. Im Jahr 2020 rückte die Feuerwehr Stuttgart zu 15 118 Einsätzen aus. Dies waren 3508 Einsätze weniger als im Jahr 2019. Insgesamt 7805 Einsätze und damit über die Hälfte der Gesamteinsätze entfielen auf die Rettungswagen und das Notarzteinsatzfahrzeug der Feuerwehr Stuttgart.

Seit Beginn der Pandemie konnten über lange Zeiträume keine Übungsdienste und Versammlungen der Freiwilligen Feuerwehr stattfinden. Dennoch war die Freiwillige Feuerwehr jederzeit einsatzbereit und absolvierte im vergangenen Jahr mehr als 1000 Einsätze. Für die Zeiten in denen kein Übungsbetrieb in Präsenz stattfinden konnte, wurden kreative Alternativen in Form von Online-Übungsabenden entwickelt.

Mobile Testteams

Seit Oktober 2020 koordiniert die Feuerwehr Stuttgart wöchentlich rund 700 Einsätze von mobilen Testteams und 50 Verlegungen von infizierten Personen in Schutzunterkünfte. Die drei mobilen Testteams werden durch den Malteser-Hilfsdienst betrieben und kommen auf Anforderung des Gesundheitsamtes zum Einsatz, wenn sich Personen nicht selbstständig zu den Teststationen im Stadtgebiet begeben können.

Zwischenzeitlich wurde der Aus- und Fortbildungsbetrieb der Feuerwehr Stuttgart fast vollständig ausgesetzt. Zwingend notwendige Aus- und Fortbildungsmaßnahmen konnten mittlerweile unter verschärften Hygiene- und Schutzvorkehrungen wieder durchgeführt werden. Die sechsmonatige Grundausbildung der Berufsfeuerwehr wurde im vergangenen Jahr mehrere Monate in ein externes Ausbildungszentrum ausgelagert. Durch wenig Kontakte außerhalb der festen Ausbildungsgruppe wurden Infektionen verhindert. Somit konnte die Grundausbildung innerhalb der vorgesehenen Ausbildungszeit abgeschlossen werden.

Hohe Impfbereitschaft

Die Impfbereitschaft innerhalb der Feuerwehr Stuttgart ist sehr groß: Stand Anfang Mai erhielten bereits über die Hälfte aller Einsatzkräfte der Feuerwehr Stuttgart eine Erstimpfung. Amtsleiter und Feuerwehrkommandant Georg Belge ist sehr dankbar dafür, dass nach dem Impfgipfel der Landesregierung Mitte April auch weitere Einsatzkräfte, insbesondere aus den Reihen der Freiwilligen Feuerwehr, ein Impfangebot unterbreitet werden kann.