Die Befragten wünschen sich unter anderem eine bessere Erschließung des Neckarufers. Foto: Schumacher

Masterarbeit zur Umgestaltung des Bereichs zwischen Wilhelmsbrücke und Stadtbad.

Bad Cannstatt - Dass es in hinsichtlich der Nutzung des Neckars beziehungsweise der Gestaltung des Ufers Verbesserungspotenzial gibt, ist kein Geheimnis sondern vielfach formulierter Wunsch. Was sich Cannstatterinnen und Cannstatter sowie Passantinnen und Passanten dabei konkret vorstellen, ermittelt der Student Willie Sauerborn in seiner Masterarbeit. Der 26-Jährige studiert „Planung und Partizipation“ an der Uni Stuttgart, beschäftigt sich also mit Stadtplanung und Bürgerbeteiligung. Im Mittelpunkt seiner Arbeit steht die Frage, wie das Gebiet zwischen Wilhelmsbrücke und Stadtbad inklusive des Kurparks attraktiver gemacht werden kann. Die Idee dazu kam Sauerborn beim Spazierengehen am Neckar in Bad Cannstatt.

In den vergangenen drei Wochen haben etwa 300 Personen an einer Online-Umfrage teilgenommen, die Datengrundlage der Arbeit ist. Darüber informiert hat der Student per Aushang an unterschiedlichen Stellen im Bereich rund um das Parkhaus Mühlgrün.

Abgefragt wurde unter anderem, wie oft die befragte Person in diesem Gebiet unterwegs ist und wie wichtig dabei die Nähe zur Altstadt, das Mühlgrünparkhaus, die Nähe zum Neckar, die Verbindung zum Kurpark, die Grünflächen, die autofreien Wege am Neckar, die Nutzung der Überkinger Straße mit dem Auto sowie das Kultur- und Freizeitangebot sind. Zudem konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Kritik üben und Verbesserungsvorschläge einbringen.

Nun geht es an die Auswertung der erhobenen Daten: Sauerborn wird in den nächsten Wochen die online eingereichten Wünsche und Anregungen bündeln und ein Nutzungsprofil des Gebiets erstellen. Anschließend folgt ein stadtplanerischer Entwurf. Nach einer ersten Datensichtung kristallisieren sich bereits einige Vorschläge heraus: „Viele der Befragten echauffieren sich wegen des Müllproblems.“ Aber auch die gemeinsame Nutzung des Neckardammwegs von Fußgängern und Radfahrern führe zu Konflikten, sagt Sauerborn. Gefordert werde daher eine klare Trennung von Fuß- und Radweg. Aber auch der Autoverkehr in der Überkinger Straße ist vielen Befragten ein Dorn im Auge. Vielfach gewünscht werde dagegen eine bessere Erschließung des Neckarufers.

Bei seiner Masterarbeit wird Sauerborn auch vom Amt für Stadtplanung unterstützt, das ihm Daten und Expertise zur Verfügung stellt. Außer der Online-Umfrage führt er zudem Interviews mit Expertinnen und Experten zum Thema Stadtplanung durch. Wenn alle Daten aus Umfrage und Interviews ausgewertet sind, geht es an den Entwurf zur Umgestaltung. Sauerborn rechnet damit, die Masterarbeit im Herbst abzuschließen. Man darf gespannt sein, wie die Vorschläge und Ideen zur Umgestaltung des Gebiet konkret aussehen und ob sie vielleicht eines Tages bei der Stadtplanung berücksichtigt werden.