Im Skate-Park im Stuttgarter Norden drehen die BMX-Fahrer ihre Runden. Foto: /jas

Jugendhaus Cann und Jugendamt bieten Ferienprogramm auf Pumptracks und in Skatehalle an.

Bad Cannstatt - Ausgerüstet mit Helm, Knie- und Ellenbogenschonern sowie Handschuhen drehen zwölf junge BMX-Fahrer ihre Runden im Skate-Park in der Friedhofstraße. Das Sportprogramm ist das Ergebnis einer besonderen Kooperation: Das Jugendamt, konkret die Abteilung Hilfen zur Erziehung, und das Jugendhaus Cann haben gemeinsam ein BMX-Training auf die Beine gestellt. Nachdem das BMX-Camp des Jugendhauses im Rahmen der Kesselferien im Sommer auf großen Zuspruch gestoßen ist, findet das Angebot nun seine Fortsetzung. Mit dabei sind dieses Mal Jugendliche zwischen 11 und 14 Jahren aus dem gesamten Stuttgarter Stadtgebiet.

Finanziert wird das Training übrigens vom Jugendamt, weshalb die Sportler nur einen symbolischen Betrag in Höhe von zehn Euro entrichten mussten. Die Räder bekommen die Jugendlichen gestellt. Das BMX-Fahren sei „eine gute Abwechslung zum Smartphone“, sagt Dominik Winkelbauer, Sozialarbeiter beim Jugendamt. Trainiert werden sie von Christoph Baßler. Dabei waren die Vorkenntnisse der Teilnehmer völlig unterschiedlich. „Manche sitzen zum ersten Mal auf einem BMX-Rad, andere bringen Erfahrung mit.“ Deshalb hat er zu Beginn des Ferienprogramms am Mittwoch erst einmal Grundlagen vermittelt. „Es schön zu sehen, wie motiviert die Teilnehmer sind.“ Außer um Tricks und Flips auf dem Zweirad geht es aber auch um das Miteinander. Bereits am zweiten Tag habe sich schon ein Gruppenzusammenhalt entwickelt, sagt Baßler.

Wetterbedingt wurden die Tricks am Donnerstagvormittag im Skate-Park im Stuttgarter Norden geübt. Gegen 13 Uhr geht es jeden Tag zum Mittagessen auf den Stadtteilbauernhof im Espan. Je nach Wetter drehen die BMX-Fahrer anschließend ihre Runden im Freien, etwa auf der Strecke In den Wannenäckern oder bei Regen im Stuttpark, der Skatehalle in der Kegelenstraße. Denn es gehe auch darum, unterschiedliche Pumptracks im Stadtgebiet und drumherum kennen zu lernen, sagt Baßler. Abhängig vom Wetter werden bis zum Ende des Ferienprogramms am Samstag vielleicht noch Strecken in Esslingen oder Rommelshausen erkundet. „Wir hoffen, die Jugendlichen auch auf dem Pumptrack In den Wannenäckern zu sehen“, sagt Abdou Wane, pädagogischer Mitarbeiter im Jugendhaus Cann. Er und seine Kolleginnen und Kollegen betreuen diese Strecke – sofern es die Corona-Maßnahmen erlauben. Damit alle Sportbegeisterten den Pumptrack nutzen können, stellt das Jugendhaus außerdem kostenlos BMX-Räder zur Verfügung. Aber auch eine Wiederholung der Kooperation von Jugendhaus und Jugendamt können sich die Beteiligten vorstellen. Dass die Teilnehmer dem BMX-Fahren nach den Herbstferien treu bleiben, ist auch der Wunsch von Baßler. Schließlich biete der Sport einen guten Ausgleich zum Schulalltag.