Das Gebäude wird derzeit von der Bahn für mehr als 1,1 Millionen Euro modernisiert, bis zur EM 2024 soll auch das Umfeld aufgehübscht werden.
Bad Cannstatt - Umweltfreundlich, bequem und schön: So soll sich der Bahnhof Bad Cannstatt aus Sicht der Deutschen Bahn (DB) künftig präsentieren. Das Unternehmen investiert gemeinsam mit dem Bund aus Mitteln des Sofortprogramms für Bahnhöfe über 1,1 Millionen Euro in die Modernisierung des Bahnhofsgebäudes. Ziel der Maßnahme ist es, dank des Konjunkturprogramms Fahrgästen einen deutlich komfortableren Aufenthalt zu bieten.
Heizung mit Fernwärme
Die Bahn hat bereits den Boden verschönert und die Stufen der Eingangstreppe erneuert. Zudem hat die Bahnhofshalle einen neuen Anstrich erhalten. Ein taktiles Leitsystem leitet Menschen mit Sehbehinderung durch den Bahnhof. Grüner wird der Bahnhof auch: Eine neue Heizung wird mit Fernwärme versorgt und ist deutlich energetischer als die bisherige Anlage. Bis Ende des Jahres baut die DB noch neue Fenster ein und erneuert das Bahnhofsdach. Neue Sitze machen die Wartezeit für Reisende und Besucherinnen und Besucher künftig angenehmer.
Den Reisenden mehr Komfort bieten
Thorsten Krenz, Konzernbevollmächtigter der DB für das Land Baden-Württemberg, freut sich, dass „wir mit dem Sofortprogramm des Bundes zum Jahresende noch mal richtig durchstarten und den Bahnhof Bad Cannstatt für Reisende und Besucher weiter verschönern. Damit künftig noch mehr Fahrgäste in die klimafreundliche Bahn umsteigen ist es wichtig, dass wir die Qualität an Bahnhöfen weiter verbessern. In Bad Cannstatt haben wir dank des Konjunkturprogramms den Bahnhof nicht nur komfortabler, sondern auch umweltfreundlicher gemacht. Ein deutliches Plus für alle Reisenden der Region.“
Bahnhof ist das „Tor nach außen“
Noch sind die Arbeiten im Bahnhof nicht abgeschlossen, derzeit läuft unter anderem die Anbindung an das Fernwärmenetz, auch im Gebäude steht noch das eine oder andere Gerüst. Cannstatts Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler freut sich dennoch, dass es vorangeht. Wie „enorm wichtig“ ihm die Maßnahmen sind, zeigt sich an der Wortwahl. Er spricht von einem „Relaunch“, also einem Neustart des Bahnhofs. Tausende Reisende würden hier täglich ankommen. „Der Bahnhof ist in jeder Stadt das Tor nach außen. Und so ist es auch in Bad Cannstatt. Zumindest für alle Bahnfahrer, zu denen ich mich auch zähle.“ Darum sei ein gutes Erscheinungsbild eines Bahnhofs nicht nur für die Bahn von großer Bedeutung, sondern auch für die Stadt dahinter. Unabhängig von der Europameisterschaft 2024 – in der Mercedes-Benz-Arena werden eine Reihe von Spielen stattfinden – gebe es für die Stadt Stuttgart hier in Bad Cannstatt noch einiges zu tun, damit der Eintritt in die Cannstatter Innenstadt wieder attraktiver werde. „Die DB hat hier mit dem Bahnhof Bad Cannstatt als solchem schon mal den Vorreiter gespielt“, sagt Löffler.
Städtebauliche Aufwertung auch in Bahnhofstraße
Bis zum Start des Fußballspektakels solle der Bahnhofsvorplatz umgestaltet werden. „Das ist auch dringend nötig. Erste Vorplanungen laufen. Das ganze Eck zwischen Eisenbahnstraße, Wilhelmsplatz und Bahnhofstraße schreit nach einer städtebaulichen Aufwertung. Auch hierzu sind viele Vorgespräche bereits im Gange.“ Mittlerweile gebe es auch eine amtsübergreifende Arbeitsgruppe, so Löffler. „Das läuft.“
Garage für 160 Fahrräder
Wie berichtet hat Andreas Hemmerich vom Amt für Stadtplanung und Wohnen zusammen mit Stadtgestalter Klaus Volkmer im Sommer im Bezirksbeirat Cannstatt ein umfangreiches Maßnahmenpaket vorgestellt. „Wir wollen den Bahnhofsvorplatz entrümpeln, mit sehr viel mehr Grün ausstatten und vor allem für eine zentrale Barrierefreiheit sorgen“, sagte Hemmerich . Dazu gehöre unter anderem überflüssige Hinweisschilder sowie veraltete Sitzmöbel zu entfernen. Ziel sei es, eine hohe Aufenthaltsqualität zu schaffen. Dazu müssten auch der Bodenbelag und die Beleuchtung erneuert werden. „Eine Durchfahrt über den Platz wird es künftig für den allgemeinen Verkehr nicht mehr geben“, betont Hemmerich. Ebenso Fahrräder, die kreuz und quer abgestellt werden. Ein Fahrradparkhaus, die Platz für 160 Räder bietet, wäre eine denkbare Alternative.