Das Kirchengebäude in der Burckhardtstraße steht wegen seiner außergewöhnlichen Architektur unter Denkmalschutz. Foto: Andrea Eisenmann

Am 11. Oktober finden in dem denkmalgeschützten Gebäude Gottesdienste und ein Konzert statt.

Bad Cannstatt - Als in den 1950er-Jahren immer mehr Menschen in die Schmidener Vorstadt zogen, stieg auch die Anzahl der evangelischen Bürgerinnen und Bürger. Im Jahr 1957 war es dann soweit: Die Stephanusgemeinde, zuvor war hier der Bezirk III der Lutherkirche, wurde selbstständig. Zunächst fanden die Gottesdienste im Karl-Hartenstein-Haus, dem heutigen Kindergarten, statt.

Im Jahr 1959 wurde der Grundstein für die Kirche an der Burckhardtstraße gelegt; Einweihung war im Oktober 1960. Genau 60 Jahre und drei Tage später, am Sonntag, 11. Oktober, wird das Jubiläum mit Festgottesdiensten und einem Gospelkonzert gefeiert. Weil die Besucherzahl weiterhin wegen der Coronapandemie beschränkt ist, findet ein Gottesdienst um 10 Uhr und einer um 11 Uhr statt. Abends wird um 17 Uhr ein Gospelkonzert mit Aufritten der „Rainbow Gospel Singers“ und der Band „Michael Stauss and Friends“ veranstaltet.

Der Alltag in der Stephanusgemeinde hat sich in den vergangenen Jahrzehnten verändert. „Zu Gründungszeiten waren es noch 5500 Mitglieder“, sagt Pfarrer Markus Granzow-Emden. Doch das ist lange her. Wegen sinkender Mitgliederzahlen, mit denen fast alle Kirchengemeinden zu kämpfen haben, schloss sich die Stephanusgemeinde im Januar 2019 mit Andreä-, Sommerrain- und Wichern-Gemeinde zur Lenore-Volz-Gemeinde zusammen. Diese zählt heute insgesamt etwa 5500 Mitglieder – so viele wie einst die Stephanusgemeinde allein. Granzow-Emden blickt aber trotz aller Veränderungen „zuversichtlich in die Zukunft“, wie er sagt – und das auch „wegen der schönen Kirche“.

Das Gebäude ist schließlich nicht ohne Grund denkmalgeschützt, wartet mit einer besonderen Architektur auf. Der Grundgedanke des Innenraums der Stephanuskirche ist die Form eines Zeltes. Durch diese Besonderheit sind auch die Fenster, die kürzlich saniert wurden, dreieckig mit hellem, leicht getöntem Glas. Die vorwiegend verwendeten Baustoffe sind Holz, Schiefer, Natursteine und Beton, die allesamt naturbelassen sind. Im Innenraum dominieren das Rot des in die Altarwand eingelassenen Kreuzfensters aus Gussglas sowie die Blautöne der Seitenfenster. Der Bau gilt laut Gemeinde in Fachkreisen als eine der glücklichsten Schöpfungen des neueren Kirchenbaus im schwäbischen Raum.

Für die Gottesdienste und das Konzert ist eine Anmeldung bis Freitag, 9. Oktober, per E-Mail an kantorat@gmx.de oder unter Telefon 550 404 90 erforderlich. Gehen mehr Anmeldungen ein, als Plätze vorhanden sind, wird das Konzert um 19 Uhr wiederholt.