Die Studie wurde während der zweiten Corona-Welle durchgeführt. (Symbolbild) Foto: dpa/Friso Gentsch

Regelmäßige Corona-Tests bei Kita-Kindern und ihren Erziehern können dazu beitragen, die weitere Ausbreitung des Virus schnell zu verhindern. Das geht aus einer neuen Studie der Würzburger Uniklinik hervor.

Würzburg - Corona-Infektionen bei Kita-Kindern und ihren Erziehern können durch regelmäßige Tests schnell erkannt und die weitere Ausbreitung verhindert werden: Das ist eines der zentralen ersten Ergebnisse einer Studie der Würzburger Uniklinik und Universität, die am Montag vorgestellt wurde. Die sogenannte Wü-KiTa-CoV-Studie fand während der zweiten Corona-Welle statt. Zwischen Oktober 2020 und März 2021 wurden mehr als 5.000 Tests abgenommen und ausgewertet. Eine weitere Erkenntnis der Studie: Kita-Kinder spielten damals keine wesentliche Rolle bei der Verbreitung des Virus - etwas anders sieht es beim pädagogischen Personal aus.

Neun Kitas im Würzburger Stadtgebiet wurden in die Studie einbezogen, mehr als 60 Prozent der dort betreuten Kinder und mehr als 70 Prozent des Personals beteiligten sich freiwillig daran. Zum einen wurden regelmäßige Reihentestungen bis zu zwei Mal pro Woche in der Kita bei allen teilnehmenden gesunden Kindern und Beschäftigten vorgenommen.

Dabei kamen sowohl Tests per Nasenabstrich durch geschultes Personal oder auch sogenannte Mundspültests zum Einsatz, bei denen die Teilnehmer die Proben zu Hause selbst abgenommen haben. Zum anderen wurden Beschäftigte, Kinder und Haushaltsangehörige bei Erkältungssymptomen getestet.

Mundspültests am beliebtesten

Weiteres Ergebnis der Studie war, dass „Mundspültests“ unter den Teilnehmern am beliebtesten waren. Die „Abbruchrate“ bei dieser Testmethode sei am niedrigsten gewesen. Dabei bekommen die Kinder morgens nur einen Esslöffel Trinkwasser in den Mund und spucken diesen nach kurzer Zeit in ein Testgefäß. Es müsse nicht extra gegurgelt werden, sagte der Kinder- und Jugendarzt Professor Johannes Liese von der Würzburger Uniklinik.

Diese Proben würden dann „gepoolt“ untersucht - also: ein Teil der Probe wird mit den anderen Proben aus einer Kita-Gruppe zusammengekippt und dann diese Gesamtprobe untersucht. Ist der Test positiv, werden die Einzelproben untersucht.

Insgesamt sei die Bereitschaft zur Studienteilnahme bei Kindern, Eltern und Kita-Personal hoch gewesen, sagte Liese. Sein Kollege Professor Oliver Kurzai von der Uni Würzburg erläuterte, man habe bei der Studie fast die gesamte zweite Welle abgedeckt. Im Stadtgebiet habe dabei fast immer eine Sieben-Tage-Inzidenz von 100 bis 150 vorgelegen.

Personal infiziert sich öfter

Bei den regelmäßigen anlasslosen Tests sei nur bei einem Kind eine Corona-Infektion nachgewiesen worden, das Personal hingegen habe sich öfter infiziert - dies spreche dafür, dass Impfungen für Kita-Beschäftigte im Kampf gegen die Pandemie wichtig seien. Weshalb Erwachsene anfälliger für Infektionen sind, wurde nicht untersucht.

Die Tests bei Personen mit Erkältungsanzeichen seien „weniger gut geeignet“, Infektionsketten zu unterbrechen, sagte Kurzai. Man ermittle dabei zwar mehr Corona-Infektionen - aber entweder seien die Betroffenen mit Erkältungssymptomen ohnehin zu Hause geblieben, oder die Infektionen seien zu spät entdeckt worden und der „Corona-Eintrag“ in die Kita habe bereits stattgefunden. Will man in Kitas Corona-Ausbrüche verhindern, müsse man auf Reihentestungen ohne Anlass setzen, betonte Kurzai.