Kathrin Moschettieri-Grötsch vom Bildungszentrum und Nikoleta Ikonomidou, Melisa Budak und Franziska Joggert (von links) von „Students 4 Kids against Corona“ zeigen die erste Spendenausbeute. Auf dem Bild fehlt die Studentin Melanie Schulz. Foto: /sg

Gemeinsam mit dem Bildungszentrum Hallschlag will die studentische Aktion „Students 4 Kids against Corona“ Schülern aus sozial schwachen den Digitalen Unterricht ermöglichen.

Bad Cannstatt - Um der Corona-Pandemie Herr zu werden, bleiben Schulen und Kitas weiterhin geschlossen. Es wird auf Unterricht Zuhause gesetzt. Doch: Kinder aus benachteiligten und prekären lebenden Familien verlieren den Anschluss, wenn der Unterricht digital stattfindet. Sie verfügen oft weder über die technischen Möglichkeiten, noch sind deren Eltern in der Lage, sie adäquat beim Lernen und den Hausaufgaben zu unterstützen. Dem entgegenzuwirken, hat sich die studentische Initiative „Students 4 Kids against Corona“ auf die Fahnen geschrieben. Gemeinsam mit dem Bildungszentrum Hallschlag – betrieben vom Sozialunternehmen Neue Arbeit – kämpfen sie für Hardware, Software und digitale sowie analoge Unterstützung.

„Wir bieten bei uns im Bildungszentrum Nachhilfe für Schüler der Klassen sieben bis zehn an. Wir wissen daher sehr genau, dass viel Bedarf für Unterstützung besteht“, sagt die Leiterin Kathrin Moschettieri-Grötsch. So werde beispielsweise oft gefragt, ob man im Bildungszentrum Drucken könne. Gerade sozial Schwächere oder Alleinerziehende mit mehreren Kindern hätten nicht die Möglichkeit, genug technische Ausrüstung bereitzustellen. Dies ist auch vier Studentinnen der Macromedia-Hochschule im Römerkastell aufgefallen. Als Projekt im vierten Semester haben sie „Students 4 Kids against Corona“ ins Leben gerufen, Unternehmen um Spenden gebeten und Kooperationspartner – wie nun das Bildungszentrum – kontaktiert. „Bisher haben wir einige Rechner, Desktops und Laptops sowie Lernpaten gewinnen können“, sagt Franziska Joggerst, eine der vier Studentinnen. Das Bildungszentrum fungiert als Vermittler zwischen Schülern und dem Projekt. Zusätzlich stellt es auch weitere Hardware und unterstützt mit Lernpatinnen und Lernpaten.

Als erste über einen neuen Laptop hat sich die Zweitklässlerin Anna K. gefreut. Ihre Familie kam vor einigen Jahren aus dem Irak nach Deutschland und die Eltern machen sich Sorgen um die schulische Leistung ihrer Tochter. Auch sie selbst ist mit ihren Leistungen nicht zufrieden. „Wir haben ein Smartphone, mit dem ich mit ihren Lehrern in Kontakt bin. Leider ist das sehr klein. Zudem haben wir ein Tablet, das allerdings nur schlecht funktioniert“, sagt ihr Vater. Auch das technische Know-how sei bei ihm nicht wirklich vorhanden. Deshalb komme die Spende genau zur richtigen Zeit. Die Tochter bekommt im Bildungszentrum außerdem Hausaufgabenunterstützung und Nachhilfe. Um so vielen Kindern wie möglich im Bildungszentrum unter die Arme zu greifen, benötige man noch etwa 50 PCs sowie rund 15 Lernpaten, so Moschettieri-Grötsch. Dies seien machbare Ziele. Und auch die Studentinnen hoffen auf weitere Unterstützung. Sie wünschen sich, dass das Projekt auch nach ihrer Zeit weiterhin an der Uni bleibt.

Das Spendenkonto und weitere Infos sind unter www.studentsforkidsagainstcorona.wordpress.com zu finden.