Ohne Strom wird’s ganz schön dunkel in der Stadt – wie hier im April in Hedelfingen. Foto: 7aktuell.de/Oskar Eyb

Statistisch muss jeder Stuttgarter mit sechs Minuten Stromausfall pro Jahr rechnen. Im Stuttgarter Osten sind einige Anwohner erheblich länger stromlos gewesen.

Stuttgart - Die meisten haben den Zwischenfall verschlafen – doch für Frühaufsteher waren Kaffeemaschinen oder Wasserkocher erst einmal nicht benutzbar, auch manche Uhren am Radiowecker mussten neu gestellt werden. 3000 Stuttgarter sind am frühen Montagmorgen ohne Strom gewesen – betroffen war wieder einmal der Bereich im Stuttgarter Osten mit den Bereichen Gablenberg und Gänsheide.

Nach Angaben des Energieversorgers Stuttgarter Netze ist die Störung um 3.40 Uhr aufgetreten – durch einen Kurzschluss in einem Mittelspannungskabel vom Umspannwerk Stöckach in Richtung Villa Bosch. „Was genau den Kurzschluss auslöste, ist bisher leider nicht bekannt“, sagt Moritz Oehl, Sprecher der Stuttgart Netze GmbH. Dadurch seien zeitweise fünf Umspannstationen nicht versorgt gewesen. Kurz vor 4.20 Uhr, nach 39 Minuten, habe der Bereitschaftsdienst dann aber über Umschaltungen auf andere Netzbereiche die Stromversorgung für die betroffenen Bereiche im Stuttgarter Osten wieder herstellen können. Das schadhafte Kabelstück muss ausgetauscht werden. „Wir möchten uns bei den Betroffenen für die Unannehmlichkeiten ausdrücklich entschuldigen“, sagt Sprecher Oehl.

Statistisch sind Stuttgarter sechs Minuten ohne Strom

Außerdem gibt es statistischen Trost. Stromausfälle seien in Stuttgart äußerst selten, sagt Oehl: „Pro Bürger und Jahr fällt der Strom im Durchschnitt weniger als sechs Minuten aus.“ Dabei handelt es sich um einen sogenannten SAIDI-Wert, kurz für „System Average Interruption Duration Index“. Laut Bundesnetzagentur liegt dieser Wert für Baden-Württemberg mehr als doppelt so hoch – bei 13,37. Der bundesweite Durchschnitt beträgt 12,2. Die günstigen Werte für das 2019 in Stuttgart seien auch damit zu erklären, dass das Stromnetz fast vollständig unterirdisch verlegt sei, heißt es bei der Stuttgart Netze GmbH.

Allerdings scheint ausgerechnet der Stuttgarter Osten ein Ausreißer zu sein. Und das nicht nur wegen der aktuell 39 Minuten am Montag. Schon in der Vergangenheit, unter anderem zu Jahresbeginn, sind im Umfeld des Umspannwerks Stöckach die Lichter im Osten unvorhergesehen ausgegangen. Im Januar etwa waren es immerhin 33 Minuten. Netze-Sprecher Oehl kündigt deshalb eine neue Diagnosemessung der betroffenen Leitung an.