Wer häufig den Stromanbieter wechselt, ist bei Energieversorgern nicht gerne gesehen. Foto: dpa/Oliver Berg

Energieversorger planen laut Medienberichten branchenweite Datenbanken mit Kundendaten. Datenschützer befürchten, dass damit wechselfreudige Verbraucher identifiziert und gestoppt werden könnten.

Stuttgart - Wer zu oft seinen Strom- oder Gasanbieter wechselt, der könnte in Zukunft ausgebremst werden. Wie die „Süddeutsche Zeitung“ und der „NDR“ berichten, arbeiten einige Energieversorger mit Auskunfteien wie der Schufa zusammen an einem Modell, das Kunden erkennen soll, die ständig nach dem Ablauf der Mindestvertragsdauer den Anbieter tauschen.

Laut den Berichten wollen die Energieversorger möglichst viele Kundendaten in branchenweiten Datenbanken speichern. Verbraucherschützer kritisieren diesen Vorstoß. Sie befürchten, dass damit wechselfreudige Verbraucher identifiziert und als Neukunden abgelehnt werden könnten, da sie unattraktiv für die Stromanbieter seien.

EnBW äußerte sich klar ablehnend

In Deutschland können Verbraucher ihren Strom- und Gasanbieter frei wählen. Meist locken die Anbieter mit einem Wechselbonus, der den Preis deutlich senken kann. Schon jetzt würden Energieversorger bereits jeden fünften Neukunden ohne Begründung ablehnen.

Von den drei größten deutschen Energieversorgern habe sich nur die EnBW klar ablehnend geäußert. Eon habe eingeräumt, mit der Schufa zusammengearbeitet und Datenpools geprüft zu haben. Vattenfall sei im Austausch mit Auskunfteien.