Das Pfandsystem wird ausgeweitet, um für Nachhaltigkeit zu sorgen (Symbolbild). Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Aufgrund der erweiterten Pfand-Regelungen gilt nun für nahezu alle Dosen und Flaschen eine Pfandpflicht, auch für Einwegverpackungen. Außerdem führen einige Supermärkte ein Rückgabe-Limit ein.

In Deutschland wird bei einem Großteil der Flaschen ein Pfand ausgezahlt, wenn diese zurückgegeben werden. Bisher waren die Regelungen für einzelne Flaschen oder Dosen allerdings häufig verwirrend. Eine Mehrweg-Wasserflasche aus Glas oder Kunststoff hatte beispielsweise fünfzehn Cent Pfand, eine Mehrweg-Bierflasche aus Glas hingegen nur acht Cent. Glasflaschen für Alkohol, wie Wein oder Spirituosen, hatten kein Pfand. Zudem waren alle Flaschen, die ein Fassungsvermögen von mindestens drei Litern haben, insgesamt vom Pfand ausgenommen. Das hat sich nun geändert, denn auch sie sind ab sofort pfandpflichtig.

Weitere Ausweitung der Pfand-Regeln in den kommenden Jahren

Bereits im Juli 2021 gab es eine erstmalige Änderung der Pfand-Regelungen. Seitdem gelten sie auch für Fruchtsäfte ohne Kohlensäure oder alkoholische Mischgetränke. Davor waren diese nämlich pfandfrei. Seit dem 1. Januar 2022 sind alle Einweg-Getränkeflaschen sowie Getränkedosen pfandpflichtig. Einwegverpackungen, die bereits im Verkehr sind, dürfen nur noch bis zum 1. Juli 2022 verkauft werden, danach nicht mehr, wie die Bundesregierung informiert.

Der Hintergrund dieser neuen Regelungen ist es, zunehmende Abfälle zu vermeiden und so für mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu sorgen.

In den nächsten Jahren sollen weitere Regelungen folgen und mehrere Verpackungen als Pfand zurückgegeben werden können. Plastikflaschen mit Milchgetränken beispielsweise befinden sich bis 2024 in einer Übergangsfrist, danach sind alle von ihnen pfandpflichtig.

Rückgabe-Limit

Neben den offiziellen Vorgaben berufen sich einige Lebensmittelmärkte wie Aldi, Lidl oder Rewe allerdings auf ihr Hausrecht und begrenzen die Rückgabe der Pfandverpackungen auf 20 Stück pro Einkauf. Denn teilweise werden säckeweise Pfand-Flaschen und -dosen zurückgegeben, was zu langen Wartezeiten für andere Kunden sowie vollen Behältern der Automaten führt. Diese müssen zusätzlich vom Personal ersetzt werden, was die Wartezeit erneut verlängern kann.