Die Plastikboxen für Glas sind Im Kreis Ludwigsburg sind umstritten. Foto: avanti

Die Volksseele im Kreis Ludwigsburg kochte teils erheblich: Der Glasabfall sollte überwiegend in Plastikkörben gesammelt werden. Bisher gab es dafür Tonne. Das soll sich ab April wieder ändern. Die Vereinbarung ist unterschriftsreif. Ob es klappt?

Bei der Handhabung mit der zu Jahresbeginn eingeführten und bei Bürgern umstrittenen Glasbox zeichnet sich eine Kompromisslösung ab. Das verkündete Landrat Dietmar Allgaier am Montag in der Sitzung des Kreistag-Ausschusses für Umwelt und Technik. Demnach werde nach „keiner leichten Verhandlung“ voraussichtlich in dieser Woche eine Vereinbarung mit dem Duale-Systeme-Dienstleister Interseroh getroffen. Die würde sich zum 1. April auf die Bewohner des Landkreises auswirken.

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Tausch bisher nur bei „berechtigtem Interesse“ möglich

Heißt: Ab Monatsbeginn könnten alle Bürger den Tausch der Glasbox hin zur Mülltonne beantragen – möglichst über ein Online-Formular, aber auch über das Servicecenter der Abfallverwertungsgesellschaft (AVL). Bislang ist der Tausch Bürgern vorbehalten, die ein „berechtigtes Interesse“ haben, etwa wegen körperlicher Einschränkungen. Auch künftig wird ein Grund anzugeben sein, im Endeffekt wird das Tauschangebot jedoch für alle geöffnet. „Wir stimmen noch die Formulierung ab. Ab April wird das Thema quasi auf Null gesetzt“, so Allgaier. Auch Behältergemeinschaften und Mehrfachbehälter werden möglich sein. Der Umtausch, wo er beantragt wurde, soll bis zu den Sommerferien erfolgen. Sofern die Vereinbarung tatsächlich getroffen wird, möchte der Landkreis kommende Woche informieren.

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Die Box war, gelinde gesagt, nicht bei allen Bürgern auf Zuspruch gestoßen. Die Zahl der Beschwerden, sagt Allgaier, ging zwar deutlich zurück, seit die Weihnachts- und Silvesterreste abgeholt wurden. Und mancher habe rückgemeldet, die Tonne doch nicht mehr zu benötigen. Der Kreis setzte sich aber dennoch dafür ein, dass alle Bürger die Wahl haben. Offenbar mit Erfolg.