In den nächsten Tagen kann es zu Zugausfällen der Deutschen Bahn kommen. Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Tausende sind in den vergangenen Wochen mit der Bahn in den Urlaub gefahren. Nun drohen Zugausfälle durch Streik. Was Reisende beachten müssen.

Stuttgart - Verspätungen, lange Wartezeiten, Zugausfälle: Die Gewerkschaft der Lokomotivführer (GDL) droht mit Streik. Wann genau dieser beginnen wird, ist bislang noch unklar.

An diesem Montag hat die GDL mit der Auszählung ihrer Urabstimmung begonnen, in der die Mitglieder über einen Arbeitskampf bei der Deutschen Bahn entscheiden. Das Ergebnis der Briefwahl will die GDL erst am Dienstag verkünden. „Wir erwarten über 90 Prozent Zustimmung zum Streik“, sagte GDL-Chef Claus Weselsky am Montag in Frankfurt am Main zum Auftakt der Zählung. Notwendig sei die Zustimmung von 75 Prozent der abgegebenen Stimmen.

Weselsky ließ offen, ob am Dienstag bereits konkrete Termine für Arbeitsniederlegungen genannt werden. Man werde den Bahn-Passagieren auf jeden Fall ausreichend Vorlauf einräumen, damit sich diese auf die Situation vorbereiten könnten.

Tipps, wie Bahnreisende nun auf die drohenden Streiks reagieren können, werden im folgenden Video erklärt.

Grund für den möglichen Streik ist ein Streit zwischen der Deutschen Bahn und der GDL. Dabei geht es unter anderem um die Bedingungen eines neuen Tarifs. Beide Seiten werfen sich gegenseitig vor, Unwahrheiten zu verbreiten und kein Interesse an Verhandlungen zu haben. Die Deutsche Bahn rief die Gewerkschaft abermals auf, noch einmal zu verhandeln. „Diesen Streik braucht jetzt wirklich niemand“, sagte der Personalchef des bundeseigenen Bahnkonzerns, Martin Seiler. „Letztlich ist das eine Attacke auf das ganze Land.“ Nach den Corona-Beschränkungen begännen viele Menschen jetzt erst wieder zu reisen.

Es wäre der erste Streik bei der Bahn seit Dezember 2018, als die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) ihre Mitglieder zum Arbeitskampf aufrief.