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20 Prozent der Bundesstraßen und 8,6 Prozent der Autobahnen im Land sind sanierungsbedürftig. In Bayern sieht es noch schlimmer aus als bei uns.

Stuttgart (dpa/lsw) In Baden-Württemberg ist ein Fünftel (20 Prozent) der Bundesstraßen marode. Im bundesweiten Vergleich ist das überdurchschnittlich viel. Bundesweit sind 17,7 Prozent der Bundesstraßen so stark in ihrer Substanz angegriffen, dass Baumaßnahmen zeitnah geprüft werden müssen. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarischen Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion hervor. Etwas anders sieht es bei den Autobahnen aus: 8,6 Prozent gelten hier als marode - bundesweit sind es 10,6 Prozent. Bayern hat sowohl bei den Autobahnen als auch bei den Bundesstraßen mehr kaputte Abschnitte als der Südwesten.

Ein Sprecher des Landesverkehrsministeriums sagte auf Anfrage am Donnerstag, die Straßen seien nach wie vor verkehrssicher. Der Substanzwert von mehr als 4,5 besage aber, dass man für die Straße bald etwas tun solle. Der FDP-Bundestagsabgeordnete Christian Jung hielt Minister Hermann laut Zeitungen vor: «Mir ist rätselhaft, warum die grün-schwarze Landesregierung und Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) diesen problematischen Zustand nicht längst thematisiert und auch die zuständigen Bundestagsabgeordneten im Verkehrsausschuss alarmiert haben.»

Hermann erklärte: «Die Erhaltung und die Sanierung der Straßen wurden unter den früheren schwarz-gelb geführten Regierungen im Bund und im Land über Jahre vernachlässigt.» Die Landesregierung habe 2011 - nach dem Regierungswechsel - einen Paradigmenwechsel eingeleitet mit der Vorgabe, dass Erhalt und Sanierung vor Neu- und Ausbau gingen. Dem sei auch der Bund gefolgt. Seitdem werde im Land der Sanierungsstau konsequent abgebaut. Das Geld für den Neubau und für die Sanierung von Bundesstraßen und Autobahnen kommt vom Bund. Für die Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen ist die Landesbauverwaltung zuständig, die im Südwesten aber bald die Zuständigkeit für die Autobahnen abgibt.