Sie ist bundesweit bekannt geworden als „Klima-Shakira“ – und steht möglicherweise bald in in der Region vor Gericht: Die Klimaaktivistin Anja Windl muss wegen einer Aktion am Flughafen mehrere Tausend Euro bezahlen.
Sie gehört zu den bekanntesten Klimaaktivisten im deutschsprachigen Raum – Anja Windl ist bundesweit als „Klima-Shakira“ bekannt geworden – und steht möglicherweise bald in der Region Stuttgart vor Gericht. Ohne Verfahren muss sie wegen einer Aktion am Stuttgarter Flughafen 180 Tagessätze á 30 Euro zahlen. Das berichtet die Bild-Zeitung.
Den sogenannten Strafbefehl kassierte die Klimaaktivistin, weil sie sich Mitte August des vergangenen Jahres mit Bolzenschneidern Zugang zum Gelände des Stuttgarter Flughafens verschafft haben soll und sich anschließend neben der Start- und Landebahn auf einer der benachbarten Rollbahnen festklebte.
Mit einem Strafbefehl kann die Staatsanwaltschaft in Deutschland Verfahren beschleunigen, bei denen es um „leichtere Vergehen“ geht, die relativ eindeutig sind und keine Beweisaufnahme erfordern.
Bald Verfahren vor Gericht in der Region?
Es ist nicht das erste Mal, dass sich Windl wegen einer Aktion vor Gericht verantworten muss. Auf ihrem Instagram-Kanal hat sie unter „Gericht“ ein ganzes Sammelsurium an Beiträgen von Gerichtsterminen zusammengestellt. Bislang habe Windl die Bußgelder aus Spenden bezahlt. Im Netz sind Unterstützer auf mehreren Plattformen aufgerufen, sie zu unterstützen. Unter anderem wurde die 28-Jährige mit einem zweijährigen Aufenthaltsverbot für Österreich belegt, das allerdings noch nicht rechtskräftig ist.
Sollte das Geld ausgehen und sie die Strafen nicht mehr bezahlen können, müsste die 28-Jährige ersatzweise in Haft. „Ehrlicherweise ja, ich habe Angst vor einer Haftstrafe. Aber noch viel größer ist unsere Angst vor dem, was gerade passiert: Regierungen leisten Brandstiftung an unserer Zukunft. Flughäfen verursachen Milliarden an Schäden und befeuern die Klimakatastrophe weiter“, wird die Aktivistin in der „Bild“ zitiert.
Sie wolle gegen den Strafbefehl Einspruch einlegen. Dann würde es am Amtsgericht Nürtingen zu einem Verfahren kommen. Das Gericht dort ist zuständig, weil der Flughafen auf Esslinger Gemarkung liegt. „Wenn in der Gerichtsladung angekündigt wird dass mir sonst die Verhaftung oder Vorführung droht, komme ich normalerweise“, schreibt Windl in einem aktuellen Posting auf Instagram.
Hinweis: In einer ersten Version haben wir berichtet, dass Anja Windl ein Bußgeld zahlen muss. Das ist falsch. Es erging lediglich ein Strafbefehl, gegen den sie Einspruch erheben kann. Ein Gerichtsurteil gibt es diesbezüglich nicht. Wir haben den Fehler korrigiert.