Lady Diana ordnete sich anfangs den (modischen) Vorstellungen des Königshauses unter. Foto: dpa/A9999 London Express

Die britische Presse nannte es schlichtweg „The Revenge-Dress“: 1994 trug Lady Diana ein Kleid, das mehr als nur ein modisches Statement war. Über ein Kleid, das weltweit für Schlagzeilen sorgte.

Stuttgart - Es war im Sommer 1994, das britische Königshaus war von Skandalen gebeutelt und es sollte noch dicker kommen: Zu diesem Zeitpunkt lebten Prinz Charles und Diana bereits getrennt – ihre Scheidung sollte jedoch erst zwei Jahre später folgen. Ein folgenschweres Interview sollte dem Palast noch einen weiteren medialen Fausthieb versetzen: Der Thronfolger sprach im Fernsehen erstmals über seine jahrelange Liebschaft mit Camilla Parker-Bowles.

„Pièce de Résistance“

Während halb Großbritannien an den Fernsehgeräten klebte, tat Diana das, was man zu diesem Zeitpunkt wohl am wenigsten von ihr erwartete. Sie erschien auf einer Party des Magazins Vanity Fair in einem schulterfreien, kurzen Kleid der Designerin Christina Stambolian, welches von der britischen Presse fortan als „The Revenge-Dress“ genannt wurde. Schwarzer Chiffon, ein asymmetrischer Cut und ein gerüschter Rock sollten für einen Auftritt sorgen, der an modischer wie politischer Strategie in die Geschichtsbücher eingehen sollte. „The pièce de résistance ... the brave, wicked, historic little Serpentine Cocktail“, titelte der Telegraph – das Kleid sollte am nächsten Morgen alle Titelblätter zieren.

Dianas Stil war Politik

Lady Diana wusste, wie sie mit ihrer Kleidung Politik machen konnte. Doch der Wandel vom schüchternen Mädchen zur Fashion-Ikone, die noch heute für Inspiration sorgt, wurde erst sichtbar, als Diana ihre neugewonnene Freiheit zelebrierte. Schlichte Schnitte, perfekt abgestimmte Ensembles, auffällige Roben, unroyaler Casual-Chic – ihre Auftritte waren Statements.

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