Da war ihre Welt noch in Ordnung: Harald Glööckler und Dieter Schroth in den 90ern in Stuttgart. Foto: Kraufmann

35 Jahre lang waren sie ein schillerndes Paar. Nach vielen Höhen und Tiefen will sich Designer Harald Glööckler von Dieter Schroth scheiden lassen. Dies bestätigt eine enge Freundin der beiden unserer Redaktion.

Als vor über einem Jahr Harald Glööckler im Dschungelcamp saß, ist die Ehekrise von ihm und Dieter Schroth öffentlich geworden. „Mein Mann gehört zu den Männern, die über 70 sind und gegoogelt haben, dass Männer mit 76 sterben“, sagte der Designer damals vor den RTL-Kameras, „seitdem ist er krank, immer krank.“ Er habe Depressionen und Diabetes, esse trotzdem viel Süßes, bewege sich nicht und werde immer dicker. „Das Schlimme ist, es zieht einen selbst auch runter, wenn jemand nur noch negativ ist“, erklärte der Pompöös-Chef damals.

Dieter Schroth dankte daraufhin im Gespräch mit unserer Redaktion öffentlich seinem Mann für die Kritik. „Harald hat mir die Augen geöffnet“, versicherte er, „Harald hat mich wachgerüttelt.“ Die Krise habe die beiden noch mehr zusammengeschweißt. Nun aber wollen sie getrennte Wege gehen. „Bild“ hat zuerst darüber berichtet.

„Es wird keinen Rosenkrieg geben“

Vorerst will Harald Glööckler nicht öffentlich darüber reden. Seine Stuttgarter Freundin Laura Halding-Hoppenheit bittet um Verständnis, dass der Designer erst einmal alles klären müsse. „Ich liebe Harald, ich liebe Dieter“, sagt die Wirtin, „aber ihr Leben ist zunehmend in verschiedenen Bahnen verlaufen, Harald hat seinen Mittelpunkt wieder in Berlin, will noch mal Gas geben, Dieter lebt in der Pfalz in der Nähe seiner Töchter und Enkel und will seine Ruhe.“ Auf Dauer könne das nicht gut gehen.

Halding-Hoppenheit ist davon überzeugt, dass kein Rosenkrieg bevorsteht. „Harald wird trotzdem seinem Mann helfen“, sagt sie, „er lässt niemanden in Stich.“ In die Pfalz wolle der Designer aber nicht mehr zurück, da die Musik der Mode in Berlin spiele, wo er das Leben genießen und seine Karriere fortsetzen wolle. Die enge Verbindung der beiden werde nachwirken, sagt die Szene-Wirtin.

In einer Mannheimer Schwulendisco hat ihre Liebe begonnen

Dieter Schroth stand im Schatten des Modedesigners, aber er wollte es auch so. In den ersten Jahren, als sich Schroth noch die Haare färbte, sind die beiden gemeinsam zu Events gegangen. Als der Ältere 65 Jahre alt wurde, blieb dieser lieber daheim. „Ich bin jetzt in Rente“, sagte Schroth. Rente auch beim Partymachen.

Kennengelernt haben sich die beiden in den 80ern in einer Mannheimer Schwulendisco. Dort saß der 16 Jahre ältere Dieter Schroth, dessen Leben nicht einfach verlief. Gerade hatte der frühere Regionalliga-Torwart, Vater von zwei Töchtern, die Scheidung hinter sich, sein Coming-out ist für den Ex-Fußballer noch jung. Im Discolicht sah er, wie ein junger Typ nicht aufhörte, ihn anzulächeln. Was das denn soll, fragte Schroth. Die Antwort: „Ich lächele wegen dir!“

Seitdem sind über 35 Jahre vergangen – die beiden waren in all den Jahren trotz aller Höhen und Tiefen immer ein Paar, was in der schnelllebigen Modebranche keine Selbstverständlichkeit ist.

Einfach ist eine Scheidung nie

Wer die alten Fotos von Dieter Schroth und Harald Glööckler betrachtet, die 1987 in Stuttgart den Jeans Garden an der Eberhardstraße beim Tagblattturm eröffnet haben, sieht den Anfang einer Verwandlung. Damals wirkte der Pompöös-Gründer ein bisschen wie der Bruder von Moritz Bleibtreu. Viele Jahre später, nach ungezählten Schönheitsoperationen, ist er seine eigene Kunstfigur geworden. Mit 57 Jahren will er in Berlin noch mal am großen Rad drehen – ist dafür die Ehe mit Dieter Schroth ein Hindernis? Wie dies bei prominenten Menschen oft der Fall ist, wird nun viel spekuliert über das Ende einer langen Liebe. Trotzdem haben die beiden ihre Privatheit verdient. Einfach ist eine Scheidung niemals.