Fuchs in der Stadt Foto: dpa/Stephanie Pilick

Vor allem die Füchse sind derzeit sehr geplagt von der Staupe-Erkrankung – Auch Haustiere können davon infiziert werden.

Stuttgart - Dieser Tage machten einige Leser eine grausame Entdeckung: Tote Füchse und Marder beim Dürrbachsee, eines der toten Tiere lag im Wasser. Ein Verdacht erhärtete sich: Die Tiere litten an der Staupe-Erkrankung. Die Wanderer waren alarmiert. Staupe ist eine Viruserkrankung, die auch Haustiere, also vor allem Hunde und Katzen, befallen kann. Eine lokale Facebook-Gruppe der Gegend zwischen Rohracker und Wangener Höhe bestätigt die Beobachtungen.

Die unmittelbare Umwelt gut beobachten

In Zeiten von Corona mögen solche Vorkommnisse als hinnehmbar erscheinen angesichts der viel größeren virologischen Bedrohung. Es spricht aber auch für eine gestiegene Sensibilisierung, wenn Derartiges wahrgenommen wird.

Das Amt für öffentliche Ordnung schreibt dazu: „Die Staupe wird seit einigen Jahren flächendeckend in Baden-Württemberg und auch in Stuttgart regelmäßig bei kranken und verendeten Wildtieren nachgewiesen. Betroffen sind meist Füchse, aber auch Dachse und Marder. Es gibt in Stuttgart keine Schwerpunkte, die Nachweise sind über das Stadtgebiet verteilt.“ Die Naturbeobachter rund um die Wangener Höhe bestätigen das: „Staupe, kann passieren – sollte nicht passieren, nun ist es eben in Stuttgart-Ost ausgebrochen und die Gebiete Esslingen waren bereits betroffen, auch unsere Nachbarn im Kreis Rems hatten es bereits.“

Abstand halten von Wildtieren

Die Facebook-Gruppe gibt dazu Tipps zum Aufenthalt im Wald: „Haltet Abstand von Wildtieren, auch wenn unsere Waschbären süß aussehen und zutraulich sind. Es sind Wildtiere und die sollen auch so gesehen und respektiert werden. Einfach laut in die Hände klatschen, kann helfen, Abstand zwischen Wildtier und sich zu bringen. Zum Wohle der Tiere bleibt bitte auf den Wegen. So kann jeder die Natur genießen. Keine Tiere einsammeln oder versuchen, sie einzufangen. Überlasst das bitte den Experten.“ Das ist der städtische Tiernotdienst, der auch in diesen Zeiten erreichbar ist.

Für Hunde frisches Wasser mitnehmen

Eine Erklärung für die Konzentration am Dürrbachsee wäre: In der Nähe von Wasser legen die Tiere bevorzugt ihren Bau an. Eine Empfehlung mit Blick auf die Hunde lautet deshalb: „Den Hunden vor allem jetzt immer frisches Wasser anbieten, allerdings aus mitgebrachten Flaschen. So geht ihr auf Nummer sicher.“

Dass Staupe ein Thema ist, bestätigt auch Tierarzt Stephan Schroth: „Wir bekommen zur Zeit immer wieder entsprechende Meldungen, erst kürzlich von einem Fuchswelpen, der wohl stark erkrankt war.“ Für Hundebesitzer empfiehlt er: rechtzeitig impfen. Schroth: „Bis jetzt hatte ich allerdings noch keinen Hund in der Praxis mit diesen Symptomen. Die Leute bringen ihre Haustiere offensichtlich frühzeitig zum Impfen.“