Importierte Energie wie Erdgas und Strom ist im Februar mehr als doppelt so teuer geworden (Symbolbild). Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Die Preise für Energieimporte sind im Februar in die Höhe geschnellt. Im Vergleich zu den Preisen von vor einem Jahr stiegen sie um über 120 Prozent – und das, obwohl in der Statistik der Ukraine-Krieg noch gar nicht enthalten ist.

Bei den Energiepreisen hat es im Februar auf allen Wirtschaftsstufen einen enormen Anstieg gegeben - obwohl die aktuelle Preisentwicklung nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine in den Ergebnissen noch nicht enthalten ist. Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte, war importierte Energie im Februar mit einem Plus von 129,5 Prozent mehr als doppelt so teuer wie im Vorjahresmonat.

Importiertes Erdgas war im Februar laut Statistischem Bundesamt sogar dreieinhalb Mal so teuer wie ein Jahr zuvor (plus 256,5 Prozent). Erdgas in der Verteilung kostete - über alle Abnehmergruppen betrachtet - 125,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Dies wirkte sich nach Angaben der Statistiker „vor allem auf die Abnehmer in der Industrie sowie die Wiederverkäufer aus“. Das sind Unternehmen, die Erdgas kaufen und an Kraftwerke, die Industrie, an Handel und Gewerbe oder Haushaltskunden verkaufen. 

Preissprung entstand schon vor der russischen Invasion

Zu den hohen Preissteigerungen trugen demnach „die Unsicherheiten auf den Energiemärkten und die angespannte Versorgungslage mit Erdgas vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine“ bei. Verschärft worden sei die ohnehin angespannte Lage zudem durch den geringen Füllstand der Gasspeicher in Deutschland. „Die aktuellen Preisentwicklungen nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine sind in den Ergebnissen noch nicht enthalten“, fügte das Bundesamt hinzu.

Die hohen Preissteigerungen für Erdgas führten auch zu deutlich höheren Strompreisen - vor allem aufgrund der Abhängigkeit der Stromerzeugung vom Erdgas. Die Erzeugerpreise für Strom lagen den Statistikern zufolge über alle Abnehmergruppen hinweg um 66,5 Prozent über dem Niveau vom Februar 2021. Sogenannte Weiterverteiler - also Unternehmen, die Strom kaufen und an Industrie, Handel und Gewerbe sowie Haushaltskunden verkaufen, mussten 117,6 Prozent mehr bezahlen als ein Jahr zuvor. Für industrielle Abnehmer stiegen die Preise um 66,2 Prozent. Für Privathaushalte kostete Strom 13,0 Prozent mehr als im Februar 2021.