Ein erheblicher Teil der in Deutschland gekauften Christbäume stammt aus dem Ausland. Foto: Arne Dedert/dpa

Fakten zum Fest: Mehr als zwei Millionen Weihnachtsbäume werden aus dem Ausland eingeführt. Der Lebkuchen-Export nach Übersee ist eingebrochen. Und Karpfen wird überwiegend in Bayern und Sachsen erzeugt.

Stuttgart - Wer sich noch keinen Christbaum gesichert hat, sollte sich langsam sputen. Überraschen mag bei der Suche, dass mit Abstand die meisten importierten frischen Weihnachtsbäume aus Dänemark kommen – rund 2,0 Millionen. Damit stammen fast 91 Prozent der insgesamt rund 2,1 Millionen Bäume aus dem Nachbarland. Zwei Drittel der dänischen Bäume trafen bereits im November in Deutschland ein, das letzte Drittel im Dezember, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) für 2020 feststellt. In diesem Jahr werden die Trends kaum andere sein.

NRW bietet größte Fläche für Weihnachtsbaumkulturen

Für Weihnachtsbäume aus heimischem Anbau werden in der amtlichen Statistik keine Stückzahlen erfasst, sondern die Flächen für ihre Aufzucht. Diese Weihnachtsbaumkulturen auf 15 900 Hektar liegen außerhalb des Waldes. Allein 29 Prozent der Fläche lag in Nordrhein-Westfalen (4600 Hektar).

Insgesamt bauten rund 3300 landwirtschaftliche Betriebe solche Kulturen an. Baumschulbetriebe sorgen für den Nachwuchs: 2021 betätigen sich bundesweit 185 Baumschulen auf einer Fläche von etwa 313 Hektar mit der Anzucht junger Christbäume.

Lebkuchenhersteller legen zu

Abgesagte Weihnachtsmärkte wirken sich – auch dies eine erstaunliche Erkenntnis – auf die Produktion der Lebkuchenhersteller in Deutschland aufs Jahr betrachtet nicht negativ aus. So lag die Gesamtproduktion mit gut 86 500 Tonnen sogar leicht über dem Niveau von 2019 (knapp 86 400 Tonnen). Es gab jedoch Verschiebungen innerhalb der Quartale: So könnten die Lockdown-Maßnahmen am Jahresende dazu geführt haben, dass die Lebkuchenproduktion von Oktober bis Dezember vorigen Jahres mit 22 100 Tonnen deutlich unter dem Vorjahreswert lag (26 200 Tonnen), so die Bundesstatistiker.

2020 exportierte Deutschland rund 20 000 Tonnen Lebkuchen, überwiegend ins europäische Ausland. Etwa 60 Prozent der Lebkuchen-Exporte gingen in die vier Länder Österreich, Polen, Frankreich und Vereinigtes Königreich. Gegenüber dem Vorjahr (19 400 Tonnen) haben sich die Ausfuhren leicht erhöht. Davon profitierten vor allem europäische Abnehmer, während die Ausfuhren nach Übersee teils eingebrochen sind: Die Lebkuchen-Exporte in die USA (1600 Tonnen) nahmen im Vorjahresvergleich um 14 Prozent ab, nach Australien (300 Tonnen) verringerten sie sich um 40 Prozent – wohl eine Folge der unterbrochenen Lieferketten in der Corona-Krise.

Karpfen vor allem aus Bayern und Sachsen

Karpfen blau ist ein beliebtes Weihnachtsgericht. In Deutschland wird der Fisch dafür vor allem in Zuchtbetrieben in Bayern und Sachsen produziert: Fast drei Viertel der 2020 erzeugten Menge von 4800 Tonnen kamen aus den beiden Bundesländern. Auf Platz drei nach Bayern (37 Prozent) und Sachsen (35) folgte Brandenburg mit einem Anteil von 14 Prozent. In Bayern sind auch mit Abstand die meisten Betriebe mit Karpfenzucht: 1216 der 1483 Betriebe, die 2020 Karpfen züchteten, lagen im Freistaat.

Der Karpfen zählt zu den am meisten gezüchteten Süßwasser-Speisefischen hierzulande: Ein Viertel der in Aquakultur-Betrieben erzeugten 18 600 Tonnen Fisch waren Karpfen. Nur von der Regenbogenforelle wurde mit 6000 Tonnen eine noch größere Menge erzeugt.