Nicole Kratz im Zweikampf mit der KSC-Spielerin Lena Trentl. Die Obertürkheimerin rückt aus der zweiten Mannschaft wieder zur ersten auf. In der Verbandsliga kommt sie im Mittelfeld oder in der Verteidigung zum Einsatz. Foto: Holger Strehlow

Die Fußballerinnen des VfB Obertürkheim treten am Sonntag in Frankfurt an

Obertürkheim - Sieben Punkte sind die Frauen des VfB Obertürkheim in der der Regionalliga Süd von einem Nichtabstiegsplatz entfernt. Beim Blick auf die Testspiele des Tabellenelften könnte so manchem Anhänger Angst und Bange werden. Neben einem torlosen Remis beim SV Hegnach musste man gegen die Spvgg Stuttgart-Ost sogar eine 1:2-Niederlage hinnehmen. Beides Oberligisten, die eigentlich kein Gradmesser sein sollten.

Und trotzdem ist VfB-Trainer André König mit der Vorbereitung zufrieden. „Wir haben große Fortschritte gemacht. Der Fitnesszustand meines Teams ist überragend“, so der 26-Jährige, der die Ergebnisse der letzten Wochen nicht überbewerten will. „Gegen Ost haben wir Spielerinnen auch mal auf anderen Positionen ausprobiert.“ Dass in Hegnach keine Tore erzielt wurden, sei dem kleinen Spielfeld geschuldet gewesen. „Da hatten wir Schwierigkeiten, uns Chancen zu erspielen.“

Seine Mannschaft sei definitiv auf dem richtigen Weg, das habe ihm vor allem der Auftritt gegen den FV Löchgau, ebenfalls ein Oberligist, gezeigt. Ein 2:0-Sieg, bei dem „wir richtig stark gespielt haben und dominant agierten“, so König, der sich unter anderem von Neuzugang Natalie Biermann einiges erhofft. „Sie spielt auf der Sechs, ist zweikampfstark und hat sich wirklich gut etabliert.“ Außerdem hat der VfB-Trainer Nicole Kratz, die in der Innenverteidigung oder im Mittelfeld spielen kann, aus der zweiten Mannschaft hochgezogen. „Sie kommt aus dem Mutterschutz und muss konditionell noch ein bisschen aufholen.“ Ihre Anlagen seien aber super. „Sie hat eine beeindruckende Technik, kann links wie rechts.“ Verzichten müsse er indes noch einige Zeit auf Vanessa Dujmovic, die nach einer Schulter-OP wohl noch etwas Zeit braucht.

Schweres Anfangsprogramm

König spart nicht mit Lob für seine Obertürkheimerinnen, doch es gibt auch Punkte, die noch verbessert werden können. Im taktischen Bereich habe man Nachholbedarf. Die Stärke der VfB-Frauen sei, einen Gegner früh unter Druck zu setzen. „Das klappt wirklich gut. Abwartend zu spielen, ist nicht so unser Ding.“ Doch genau das sollte der Stuttgarter Regionalligist am Sonntag in Frankfurt ab 14 Uhr tun. „Bei der Eintracht müssen wir tief agieren, die Gastgeberinnen kommen lassen. Denn aus dem Hinspiel wissen wir, dass sie mit langen Diagonalbällen agieren.“ Obwohl man sich damals 1:1 trennte, sei man gegen den technisch starken Tabellendritten krasser Außenseiter. „Realistisch gesehen wäre erneut ein Punkt überragend. Es wäre stark, wenn wir was holen würden, aber es erwartet keiner von uns.“ Gleiches gelte auch für die nächsten Spiele gegen den Spitzenreiter SC Freiburg II und den 1. FC Nürnberg. Nach mehreren weiteren schweren Punktspielen steht Anfang April der erste Abstiegskrimi in der Hafenbahnstraße an: Dann empfangen die Obertürkheimerinnen den FC Forstern, der derzeit in der Tabelle nur einen Platz über ihnen steht. Sie gilt es zu schlagen, weitere Siege sollen folgen, um die Mission Klassenerhalt zu erfüllen. „Noch ist das rettende Ufer in Sicht“, gibt sich König optimistisch.