Wieder gesund: Tom Hanks und Rita Wilson Foto: AFP/Anthony Harvey

Tom Hanks und seine Frau Rita Wilson gehörten zu den ersten Hollywood-Stars, die sich mit dem Coronavirus infizierten. Nun hat Wilson über ihre Covid-19-Erkrankung und die Nebenwirkungen der Behandlung gesprochen.

Los Angeles - (dpa/AP/smr) Einen guten Monat nach ihrer Covid-19-Erkrankung hat die US-Schauspielerin Rita Wilson (63) über ihre Beschwerden und die ihres Mannes, Tom Hanks, gesprochen. Es sei sehr schmerzhaft und unangenehm gewesen, sagte Wilson in der am Dienstag ausgestrahlten US-Sendung „CBS This Morning“. Sie habe hohes Fieber und Schüttelfröste „wie nie zuvor“ gehabt. Die Symptome ihres Mannes seien milder gewesen. Sein Fieber sei nicht so hoch gegangen und er habe seinen Geschmacks- und Geruchssinn nicht verloren.

Oscar-Preisträger Hanks (63) hatte sich im März zu Dreharbeiten in Australien aufgehalten, als die Coronavirus-Infektion bei ihm und Wilson festgestellt wurde. Zunächst aus einem Krankenhaus in Australien und später aus der Selbstisolierung in ihrem Haus meldete sich das Paar mehrmals mit Updates über ihren Zustand. Wilson geht davon aus, dass sie nun immun gegen den Erreger Sars-CoV-2 seien. Beide hätten Blut für Forschungszwecke gespendet.

Wilson berichtet von Übelkeit und Schwindel

Zur Fiebersenkung habe sie den Wirkstoff Chloroquin erhalten, berichtete Wilson. Ihre Temperatur sei danach gesunken, aber sie wisse nicht, ob es tatsächlich an dem Medikament lag, sagte die Schauspielerin. Sie klagte über „extreme“ Nebenwirkungen der Behandlung, wie Übelkeit, Schwindel und Muskelschwäche. Man müsse sehr vorsichtig mit diesem Mittel umgehen, mahnte die 63-Jährige. Der gegen Malaria eingesetzte Wirkstoff Chloroquin wird derzeit in klinischen Studien auf seine Wirksamkeit gegen die Lungenkrankheit Covid-19 untersucht.

US-Präsident Donald Trump hatte das Mittel als „Geschenk Gottes“ gepriesen. Prompt versuchten Tausende in den USA, sich das Medikament zu besorgen. Mit fatalen Folgen: Zwei Männer starben, eine Frau musste im Krankenhaus behandelt werden. Experten der US-Gesundheitsbehörden haben Chloroquin bisher nicht für den Einsatz gegen Covid-19 zugelassen.

Kopfschütteln über Trumps Empfehlung

Am Montag wurde in Brasilien eine Studie zur Behandlung von Coronavirus-Infektionen mit Chloroquin teilweise gestoppt. Bei einem Viertel der Patienten, denen zehn Tage lang zwei Mal täglich 600 Milligramm verabreicht wurden, war es zu Herzrhythmusproblemen gekommen. Die Tendenz deutete darauf hin, dass es in dieser Gruppe mehr Todesfälle gab, daher stoppten die Wissenschaftler diesen Teil der Studie.

Auch die Weltgesundheitsorganisation warnte eindringlich davor, „Therapeutika zu verwenden, von denen nicht nachgewiesen wurde, dass sie bei der Behandlung von Covid-19 wirksam sind“. Recherchen der „New York Times“ zufolge könnten hinter Trumps Empfehlung wirtschaftliche Interesse stehen: Der Präsident habe Anteile an dem französischen Pharmakonzern Sanofi, der ein Medikament mit dem Wirkstoff herstellt.