Oeffingen (red) - Die Zahl der Flüchtlinge ist in diesem Jahr deutlich zurückgegangen. Damit sind auch die Prognosen, auf die der Rems-Murr-Kreis die Zahl seiner Plätze in Gemeinschaftsunterkünften für die Erstunterbringung ausgerichtet hatte, nicht eingetroffen. Der Landkreis löst daher kleinere Gemeinschaftsunterkünfte auf. Die Stadt Fellbach, die für die Anschlussunterbringung von anerkannten, geduldeten oder gestatteten Flüchtlingen zuständig ist, profitiert davon. Im Fall des Roncalli-Hauses in Oeffingen konnte die Stadt in den Vertrag des Landkreises mit dem Vermieter einsteigen, um das Gebäude für die Anschlussunterbringung zu nutzen. Der Gemeinderat stimmte der Anmietung des Gebäudes Stauferstraße 9 zu. Dort sollen bis 31. März 2019 vorübergehend bis zu 92 Flüchtlinge untergebracht werden, bis andere Unterkünfte zur Verfügung stehen. Die Mietkosten belaufen sich auf rund 18 000 Euro im Monat. Für die Hausmeisterbetreuung rechnet die Stadt mit einem Aufwand von 40 000 Euro im Jahr, der jährliche Gebäudeunterhalt wird auf 10 000 Euro veranschlagt. Einmalig fallen zudem Einrichtungskosten von 50 000 Euro an. Die Verwaltung geht davon aus, dass Gesamtkosten in Höhe von 640 000 Euro über die Laufzeit des Mietvertrags weitgehend durch Einnahmen gedeckt sein werden. Die hohen Flüchtlingszahlen des Jahres 2015 werden die Kommunen noch länger beschäftigen. So hat das Landratsamt der Stadt Fellbach im Oktober mitgeteilt, dass sie im kommenden Jahr 345 Personen in der Anschlussunterbringung mit Wohnraum versorgen muss. Unklar ist die Zahl der Menschen, die über den Familiennachzug nach Deutschland kommen.