Große Bühne für Oper und Ballett: Opernhaus Stuttgart Foto: dpa/Marijan Murat

Großer Aufwand, klares Ziel: In einem Modellversuch wollen die Staatstheater Stuttgart und Wissenschaftler-Teams zeigen, dass Aufführungen mit Publikum auch bei höheren Corona-Infektionszahlen möglich sind.

Stuttgart - Auch bei wieder steigenden Corona-Infektionszahlen ist eine Schließung der Spielstätten der Staatstheaters Stuttgart nicht notwendig.

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Das ist das Zwischenergebnis eines aktuell laufenden und von Spitzenforscherinnen und Spitzenforschern der Universitäten Stuttgart, Freiburg und Tübingen begleiteten Modellversuches des Sozialministeriums Baden-Württemberg.

Offen bei einer Inzidenz von 200?

„Wir wollen bei einer Inzidenz von 200 offen sein – mit dem Premiumpaket an Maßnahmen“, sagte Marc-Oliver Hendriks, Geschäftsführender Intendant der Staatstheater Stuttgart, den „Stuttgarter Nachrichten“.

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Peter G. Kremsner, Direktor des Instituts für Tropenmedizin der Universität Tübingen, sieht „unnötige Sorgen“. „Die Impfrate ist anhaltend hoch, dazu muss man zehn Prozent Genesene rechnen“, sagte Kremsner den „Stuttgarter Nachrichten“ – „wir können auf alles weitere verzichten“. Dies belege auch die „äußerst niedrige“ Covid 19-Test-Positiv-Rate sowie die niedrige Belegungszahl von Krankenhaus-Betten. „Für Ängste in der Politik gibt es keinen Grund“, so Kremsner.

Theatergänger mit hoher Impfbereitschaft

Nach umfangreichen Voruntersuchungen zum Verhalten der Aerosole in den Zuschauerräumen vor allem durch das Institut für Gebäudeenergetik, Thermotechnik und Energiespeicherung der Universität Stuttgart starteten die Staatstheater Stuttgart zunächst im Opernhaus und im Schauspielhaus vor drei Wochen erstmals seit 16 Monaten wieder mit Aufführungen mit Publikum.

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Eine parallele Besucherbefragung ergab in der vorläufigen Auswertung eine, so Marc-Oliver Hendriks, „deutlich überdurchschnittliche Impfbereitschaft“ der Theatergänger.

Sitzen auf Einzelplätzen

Die Untersuchungen sind inzwischen auf alle Spielstätten der Staatstheater ausgeweitet – Grundlage ist jeweils die Platzierung im „Schachbrett“ mit platzbezogenem, personalisierten Ticket.